Fast 7.000 Unterschriften für Friedensappell in Kamerun

Fast 7.000 Unterschriften für Friedensappell in Kamerun

Stuttgart (epd). Einen Aufruf für Frieden und Gerechtigkeit in Kamerun haben bundesweit fast 7.000 Menschen unterschrieben. Bei der Präsentation der Unterschriften am Dienstag in Stuttgart forderte der entwicklungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Christoph Hoffmann, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu auf, Kamerun zu besuchen. Nach Aussagen von Politikern vor Ort könnte das den Dialog der zerstrittenen Parteien in Gang bringen.

In der Unterschriftenaktion wird an die Bundesregierung appelliert, sich für Rechtsstaatlichkeit in Kamerun einzusetzen, und an die Kirchen, dass sie Vertreter von Kirchen und Nichtregierungsorganisationen des Landes einladen und sich solidarisch mit den Opfern des Konflikts erklärten. Der Aufruf wurde vom deutschen Zweig der Basler Mission gemeinsam mit politischen, kirchlichen, entwicklungsbezogenen und zivilgesellschaftlichen Organisationen gestartet.

In Kamerun herrscht seit Oktober 2016 eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen dem ehemals britischen Teil des Landes und der französischsprachigen Regierung. Inzwischen sind nach Angaben der Basler Mission eine halbe Million Menschen auf der Flucht, 2.000 wurden getötet. Rund 600.000 Jungen und Mädchen können wegen anhaltender Gefechte keine Schule besuchen.

Der FDP-Politiker Hoffmann erinnerte daran, dass Kamerun gleich unter drei Konflikten leide. Neben der Auseinandersetzung zwischen Anglophonen und Frankophonen seien das der Terror von Boko Haram im Norden des Landes sowie Flüchtlingsströme aus der benachbarten Zentralafrikanischen Republik, die ebenfalls unter Krisen leide. Der Stuttgarter CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Kaufmann sagte zu, sich für eine Übergabe der Unterschriften an ein Mitglied der Bundesregierung einzusetzen.