"Marburger Leuchtfeuer" für Hänel und Hartbrich

"Marburger Leuchtfeuer" für Hänel und Hartbrich

Marburg, Gießen (epd). Die Ärztinnen Ruby Hartbrich und Kristina Hänel sind am Dienstag mit dem "Marburger Leuchtfeuer" ausgezeichnet worden. Die beiden Medizinerinnen folgten moralischen Grundsätzen, die daran erinnerten, dass die Gesellschaft noch einen langen Weg zu einem gerechten Deutschland und Europa zu gehen habe, sagte Marburgs Oberbürgermeister Thomas Spies (SPD) einer Mitteilung der Stadt zufolge. Die Stadt Marburg und die Humanistische Union würdigen mit dem Preis Personen, die sich für gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben einsetzen.

Die Marburger Ärztin Ruby Hartbrich ist ehrenamtlich auf dem Seenotrettungsschiff "Sea-Watch" im Mittelmeer im Einsatz und hilft, Flüchtlinge vor dem Ertrinken zu retten. Die Gießener Ärztin Kristina Hänel wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie auf der Internetseite ihrer Praxis über Schwangerschaftsabbrüche informierte. Das Urteil löste eine bundesweite Debatte über das Werbeverbot für Abtreibungen aus.

Kern der undotierten Auszeichnung sei es, einzelne Menschen zu würdigen, "die sich für ein gutes Zusammenleben, für Teilhabe, einsetzen", sagte Spies. Das "Marburger Leuchtfeuer" wird seit 2005 verliehen. Im vergangenen Jahr erhielt der Präsident von Eintracht Frankfurt, Peter Fischer, den Preis.