Krebshilfe freut sich über hohes Spendenergebnis

Krebshilfe freut sich über hohes Spendenergebnis
Etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung erkrankt im Laufe ihres Lebens an Krebs. Mehr als 500.000 Neuerkrankungen werden jedes Jahr registriert. Dabei wären viele Fälle bei gesünderer Lebensführung vermeidbar, ist die Deutsche Krebshilfe überzeugt.

Berlin (epd). Die Deutsche Krebshilfe hat im vergangenen Jahr zum vierten Mal in ihrer Geschichte mehr als 100 Millionen Euro Spenden eingenommen. Der Krebshilfe-Vorsitzende Gerd Nettekoven sprach am Montag in Berlin bei der Vorlage des Geschäftsberichts 2018 von einem erfolgreichen Ergebnis. Die Gesamthöhe der Spendeneinnahmen lag demnach bei 119,6 Millionen Euro nach 106,7 Millionen Euro im Jahr davor.

Hinzu kamen noch Umsatzerlöse, Zinserträge und weitere Einnahmen, so dass die Gesamteinnahmen 135,8 Millionen Euro erreichten (2017: 122,4 Millionen Euro). Die Deutsche Krebshilfe habe mit dem Geld unter anderem 128 neue Projekte und Initiativen fördern können.

Wie Nettekoven erläuterte, stammen von den Einnahmen rund 85,2 Millionen Euro aus Erbschaften und Vermächtnissen. Hinzu kamen fast 400.000 Einzelspenden von Privatpersonen, aus dem Mildred-Scheel-Förderkreis sowie von Firmen mit insgesamt 28,5 Millionen Euro. Weiteres Geld kam über Veranstaltungen, Kondolenzspenden sowie Zuweisungen aus Geldauflagen herein, sagte der Krebshilfe-Vorstandsvorsitzende. Mit dem Geld ermöglichten es die Spender, die Krebsbekämpfung weiter voranzubringen, fügte Nettekoven hinzu. Die Deutsche Krebshilfe ist nach eigenen Angaben der bedeutendste private Drittmittelgeber für die onkologische Forschung in Deutschland.

Die Zahl der Krebserkrankungen in Deutschland ist nach Berechnungen des Robert Koch-Institutes in den zurückliegenden Jahren weiter angestiegen auf inzwischen mehr als 500.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Nach den Worten von Krebshilfe-Präsident Fritz Pleitgen wären bis zu 40 Prozent der Erkrankungsfälle durch eine gesündere Lebensweise vermeidbar. Das entspreche einer Zahl von 200.000 Patienten, sagte der frühere Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR).

Risikofaktoren sind neben Rauchen etwa übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht, eine unausgewogene Ernährung, Bewegungsmangel und ein sorgloser Umgang mit UV-Strahlen. Um die Zahl der Neuerkrankungen zu drücken, will die Krebshilfe nach den Worten von Nettekoven unter anderem die Krebsprävention ausbauen und fördern.

Lungenkrebs gehört den Angaben zufolge zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen in Deutschland. Dabei würden die Therapien immer zielgerichteter und damit wirksamer, in der Folge stiegen die Überlebenschancen. Deshalb fördert die Deutsche Krebshilfe den Angaben zufolge ein inzwischen 15 universitäre Standorte umfassendes bundesweites Netzwerk mit 9,3 Millionen Euro. Ziel ist, dass möglichst viele Lungenkrebspatienten von moderner Spitzenmedizin profitieren.

Koordiniert wird das "Nationale Netzwerk genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs" in Köln, wie der Ärztliche Leiter des Centrums für Integrierte Onkologie am Universitätsklinikum Köln und Sprecher des nNGM, Jürgen Wolf, erläuterte. Das Netzwerk könne bereits jedem dritten Betroffenen eine neue, maßgeschneiderte Therapie anbieten. Die Tendenz sei weiter steigend, sagte Wolf. Langfristiges Ziel sei eine flächendeckend gute Versorgung von Lungenkrebspatienten in Deutschland.

Aktuell leben laut Deutscher Krebshilfe rund vier Millionen Menschen in Deutschland, die an einer der mehr als 200 bekannten Tumorarten erkrankt sind oder waren.