Zentralrat der Muslime vergibt neuen Zivilcourage-Preis

Zentralrat der Muslime vergibt neuen Zivilcourage-Preis

Dresden/Köln/Berlin (epd). Der Zentralrat der Muslime in Deutschland vergibt zum zehnten Todestag des Rassismus-Opfers Marwa El-Sherbini in Dresden erstmals den "International Marwa El-Sherbini-Preis für Zivilcourage". Die Auszeichnung gehe an Mevlüde Genc aus Deutschland und Farid Ahmad aus Neuseeland, teilte der Zentralrat am Montag in Berlin und Köln mit. Beide Preisträger hätten durch antimuslimischen Rassismus und Hass geliebte Menschen verloren und darauf mit Versöhnung und Zusammenhalt in ihren jeweiligen Gesellschaften geantwortet, hieß es zur Begründung.

Die damals 50-jährige Mevlüde Genc verlor bei einem von Rechtsextremen verübten Brandanschlag am 29. Mai 1993 auf ihr Haus in Solingen zwei Enkelinnen und eine Nichte. Farid Ahmad verlor seine 44 Jahre alte Frau Husna durch den rechtsextremen Terroristen, der am 15. März zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch angriff. Der Preis ist nach der Ägypterin Marwa El-Sherbini benannt, die am 1. Juli 2009 im Landgericht Dresden von einem Mann aus rassistischen Motiven niedergestochen wurde und noch am Tatort starb. Der Täter wurde später zu lebenslanger Haft verurteilt.