LKA Sachsen ermittelt nach Angriff auf Linke in Leipzig

LKA Sachsen ermittelt nach Angriff auf Linke in Leipzig

Leipzig (epd). Nach einem Angriff auf drei Mitglieder der Partei "Die Linke" in Leipzig ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung. Ein rechtsextremer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Sonntag in Leipzig. Die Ermittlungen habe das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum beim Landeskriminalamt Sachsen übernommen.

Bei dem Vorfall in der Nacht zu Samstag seien die Mitglieder der Linken im Stadtteil Mockau-Nord von einer größeren Gruppe junger Erwachsener bedroht, zur Herausgabe ihrer Mobiltelefone aufgefordert und angegriffen worden, teilte der Leipziger Linken-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann mit. Ein mutmaßlicher Täter habe von der Polizei festgestellt werden können. Nach dem mutmaßlichen Neonazi-Angriff hätten sich bis in die frühen Morgenstunden Angehörige der rechtsextremen Szene in der Gegend aufgehalten.

Unterdessen wurde bekannt, dass auch der sächsische SPD-Chef und Wirtschaftsminister Martin Dulig Opfer einer massiven Bedrohung geworden ist. Unbekannte Täter hätten ihm und seiner Familie ein Paket mit der Nachbildung eines Sturmgewehrs nach Hause geschickt, berichteten die Zeitungen des "RedaktionsNetzwerks Deutschland" (Samstag) unter Berufung auf sächsische Sicherheitskreise und Dulig. Er werde zwar täglich bedroht und beschimpft, sagte Dulig dem RND. Inzwischen werde jedoch seine ganze Familie "immer mehr zum Freiwild erklärt".