TK-Report: Pflegekräfte werden deutlich häufiger krank

TK-Report: Pflegekräfte werden deutlich häufiger krank

Berlin (epd). Pflegekräfte sind häufiger und länger krank als andere Berufsgruppen. Das geht aus dem Gesundheitsreport 2019 der Techniker Krankenkasse (TK) hervor, der am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Am häufigsten sind Rückenprobleme und psychische Störungen.

Dem TK-Report zufolge fallen Alten- und Krankenpflegekräfte im Schnitt jährlich für 23 Tage krankheitsbedingt aus. Das sind acht Tage oder gut 50 Prozent mehr als der Durchschnitt aller Beschäftigten. Altenpflegerinnen und Altenpfleger werden am häufigsten krank. Der Krankenstand in der Altenpflege liegt bei knapp sieben Prozent, in der Krankenpflege bei sechs Prozent. Beide Werte liegen deutlich über dem Durchschnitt aller Berufstätigen (vier Prozent).

Die Belastungen in den Pflegeberufen gehen besonders auf die Psyche und den Rücken. Während Beschäftigte im Durchschnitt im vergangenen Jahr wegen psychischer Störungen knapp 2,5 Tage fehlten, waren es bei den Pflegekräften 4,6 Tage. Bei den Muskel- und Skeletterkrankungen waren es allgemein 2,6 Tage, in der Pflege hingegen durchschnittlich 4,8 Tage.

Die Belastungen in der Pflege wirken sich bei Frauen und Männern unterschiedlich auf die Zahl der Fehltage aus. Kranken- und Altenpfleger sind mehr als doppelt so häufig wegen psychischer Störungen krankgeschrieben wie Männer in anderen Berufen. Weibliche Pflegekräfte fehlen im Vergleich zu Frauen in anderen Berufen doppelt so häufig wegen Rückenschmerzen oder anderer Erkrankungen des Bewegungsapparats.

Für ihren diesjährigen Gesundheitsreport mit dem Titel "Pflegefall Pflegebranche? So geht's Deutschlands Pflegekräften" wertete die TK die Krankschreibungen und Arzneimittelverordnungen der rund 5,2 Millionen bei der Krankenkasse versicherten Erwerbspersonen aus.