Diese Woche neu im Kino

Diese Woche neu im Kino

Frankfurt a.M. (epd). "Ein Becken voller Männer" (Belgien/Frankreich 2018)

Mittvierziger Bertrand (Mathieu Amalric), seit zwei Jahren arbeitslos, wandelt zwischen Midlife-Crisis und Depression, als er sich entscheidet, einem männlichen Synchronschwimmteam beizutreten. Trotz vom Leben gebeutelter und eher unsportlicher Mitstreiter, findet er sich in ihre verquere Gemeinschaft ein. Trainiert werden sie zunächst von der ehemaligen Synchronschwimmerin Delphine (Virginie Efira), einer trockenen Alkoholikerin. Als das Team erfährt, dass die Weltmeisterschaften bald anstehen, hat die bunte Truppe ein ambitioniertes Ziel. Schauspieler Gilles Lellouche inszeniert eine turbulente Wohlfühlkomödie französischer Art.

Regie: Gilles Lellouche. Buch: Gilles Lellouche, Ahmed Hamidi, Julien Lambroschini. Mit: Matthieu Amalric, Guillaume Canet, Benoît Poelvoorde, Jean-Hugues Anglade, Virgine Efira, Leila Bekhti. Länge: 122 Minuten. FSK: ab 6 Jahren. FBW: keine Bewertung. (epd)

"They Shall not Grow Old" (Großbritannien/Neuseeland 2018)

Peter Jackson widmet sich in einem großangelegten Dokumentarfilmprojekt dem Ersten Weltkrieg und will die Realität an der Front über die Bearbeitung von Archivmaterial zum Leben erwecken. Monatelang sichtete er dafür Originalaufnahmen im britischen Imperial War Museum. Zunächst ist sein Film noch schwarz-weiß, langsam aber schleicht sich die Farbe in die Ausschnitte. Mit modernster Technologie wurde das Originalmaterial koloriert und in 3D konvertiert. Der entstandene Dokumentarfilm nimmt sich formelle Freiheiten, kombiniert Bild- und Tonebenen aus verschiedenen Quellen, ist innovativ und packend.

Regie: Peter Jackson. Länge: 99 Minuten. FSK: ab 16 Jahren. FBW: besonders wertvoll. (epd)

"Das melancholische Mädchen" (D/F/DK 2019)

Eigentlich sucht sie nur einen Schlafplatz. In 15 Episoden folgt Susanne Heinrichs Langfilmdebüt dem melancholischen Mädchen. Zwischen fremden Badewannen, Yoga-Studios und Drag Bars trifft sie auf obskure Gestalten: Zyniker, Existenzialisten und extrem in ihrer Rolle aufgehende Mütter. Ihr Buch, heißt es immer wieder, wolle sie auch gern weiterschreiben, kommt aber beim ersten Satz des zweiten Kapitels einfach nicht mehr weiter. Feministischer Diskurs trifft auf grellbunte, künstliche Sets und eine Menge Humor. Ein Film, der sich verweigert gefällig zu sein und darüber zu gefallen weiß.

Regie und Buch: Susanne Heinrich. Mit: Marie Rathscheck, Nicolai Borger, Malte Bündgen, Dax Constantine, Julian Fricker. Länge: 80 Minuten. FSK: ab 12 Jahren. FBW: keine Angabe. (epd)

"Wo ist Kyra?" (Großbritannien/USA 2017)

In einem kleinen Apartment in Brooklyn lebt die sich in ihren 50ern befindende Kyra (Michelle Pfeiffer) und pflegt ihre kranke Mutter Ruth. Sie ist arbeitslos und kaum in der Lage, einen Job zu finden. Als Ruth schließlich stirbt, ist da neben der Trauer auch die Angst vor der Mittellosigkeit. Doch die Renten-Schecks kommen weiter und so nimmt Kyra die Rolle ihrer Mutter an, um diese bei der Bank einzulösen. Der Film ist an dieser Maskerade leider mehr interessiert als an der Figur Kyra selbst, weshalb die gut aufgelegte Michelle Pfeiffer in ihrer Rolle unterfordert und "Wo ist Kyra?" hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt.

Regie: Andrew Dosunmu. Buch: Darci Picoult. Mit: Kiefer Sutherland, Michelle Pfeiffer, Suzanne Shepherd, Anthony Okungbowa, Angela Pietropinto, Elizabeth Evans. Länge: 98 Minuten. FSK: ab 6 Jahren. FBW: keine Bewertung. (epd)