Historische Turmuhr soll im Sitz der Diakonie aufgestellt werden

Die Berliner Evangelische Versöhnungsgemeinde sucht Spender für die Restaurierung der Turmuhr.

© epd-bild / Versöhnungsgemeinde

Der Turm der Versö†hnungskirche nahe der Bernauer Straße im Berliner Stadtteil Mitte wurde am 28. Januar 1985 von DDR-Grenztruppen gesprengt.

Historische Turmuhr soll im Sitz der Diakonie aufgestellt werden
Für die Wiederaufstellung der historischen Turmuhr der 1985 von der DDR gesprengten Berliner Versöhnungskirche sind bislang rund 200 von 720 Minuten verkauft worden. Unter dem Motto "Gönn' Dir eine Minute" sucht die Berliner Evangelische Versöhnungsgemeinde seit November Spender für die Uhr.

Sie soll nach 58 Jahren Stillstand ab August dieses Jahres wieder im Foyer des Gebäudes des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung am Berliner Nordbahnhof schlagen - unweit ihres ursprünglichen Standortes. Für die Restaurierung und Aufstellung der Uhr werden rund 30.000 Euro veranschlagt.

Spender können symbolisch eine Minute zu 45 Euro kaufen, wobei auch größere Minutenpakete erworben werden können. Zur Belohnung gibt es laut Gemeindepfarrer Thomas Jeutner eine Urkunde. Der erste Käufer war der Journalist Jörg Hildebrandt. Der Ehemann der 2001 gestorbenen Brandenburger Sozialministerin Regine Hildebrandt (SPD) war bis 1961 Uhrenwart der Turmuhr.

Mehr zu Diakonie
Annette Kurschus
Anlässlich des Jubiläums der Diakonie hat die Präses der EKD, Annette Kurschus, die Errungenschaft der Demokratie in Deutschland gewürdigt. Kirche und Diakonie seien dabei, wenn es gelte demokratischen Zusammenhalt zu stärken.
Bundeskanzler Olaf Scholz
Die Diakonie Deutschland feiert am Freitag (22.09.) ihr 175-jähriges Bestehen. Festredner bei der Gala in Berlin ist laut evangelischem Wohlfahrtsverband Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Ratsvorsitzende der EKD Annette Kurschus ist Gast.

Hildebrandt warb am Montag gemeinsam mit dem Präsidenten der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, und dem Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, unter der Belegschaft des Evangelischen Werks um weitere Spender. Es sei ein besonderes Geschenk, dass das Gebäude des Werks mit der Uhr im Foyer künftig zu einem Ort der Geschichte der deutschen Teilung wird, sagte der Diakonie-Präsident.

Die Versöhnungsgemeinde erinnert am Sonntag mit einem Gottesdienst an die Sprengung ihrer Kirche vor 34 Jahren. Die 1894 eingeweihte neugotische Versöhnungskirche in der Bernauer Straße stand nach dem Mauerbau 1961 genau auf dem Todesstreifen zwischen Ost- und Westberlin. DDR-Grenztruppen nutzten den Kirchturm als Geschützstand. Am 22. Januar 1985 veranlasste die DDR-Regierung die Sprengung der Kirche und sechs Tage später auch des Turmes. Die Glocken und die Turmuhr wurden vor der Sprengung geborgen und eingelagert.

Spenden unter Angabe der Minute und Stunde plus Name und Anschrift an: Versöhnungsgemeinde Wedding
IBAN: DE 3652 0604 1078 0399 5550
Evangelische Bank eG