"Spürbar Sonntag" steigert Zahl der Gottesdienstbesucher deutlich

Die Aktion "Spürbar Sonntag"
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"Komm doch mit in meine Kirche!" Eine persönliche Einladung zum Gottesdienst solten die Gottesdienstbesucher zum "Spürbar Sonntag" am 4. November aussprechen.
"Spürbar Sonntag" steigert Zahl der Gottesdienstbesucher deutlich
Die Aktion "Spürbar Sonntag" im pfälzischen Dekanat an Alsenz und Lauter am gestrigen Sonntag war nach den Worten von Dekan Matthias Schwarz ein großer Erfolg. Mindestens ein Viertel mehr Menschen als sonst seien am 4. November in die Sonntagsgottesdienste des Dekanats gekommen, sagte Schwarz in Otterbach am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). "In vielen Gemeinden waren es sogar mehr als doppelt so viel Besucher."

Schwarz selbst predigte in Otterbach vor 180 Leuten anstatt wie sonst üblich vor 30 bis 40. Bei der Aktion "Spürbar Sonntag" waren regelmäßige Gottesdienstbesucher in den 33 Gemeinden des größten Dekanats der pfälzischen Landeskirche aufgerufen, am 4. November einen oder mehrere Menschen in den Gottesdienst mitzubringen.

Die persönliche Einladung sei sicher ein Grund für den Erfolg der Aktion gewesen, sagte der Dekan. Er selbst habe über Facebook einen Freund eingeladen, den er vom Fußball her kenne. Dieser sei prompt gekommen. Schwarz erwartet nicht, dass die Besucherzahl in den kommenden Wochen so hoch bleibt. Er hoffe aber, dass sich der eine oder andere neue Besucher überlege, alle paar Wochen in der Kirche vorbeizuschauen und regelmäßige Besucher öfter bereit seien, aktiv dazu einzuladen. "In der protestantischen Kirche sind wir in dieser Hinsicht zu zurückhaltend", sagte Schwarz, der sich vorstellen kann, 2019 die Aktion zu wiederholen.



Vorbild der Aktion ist der "Back-to-Church-Sunday", den die Anglikanische Kirche in Großbritannien seit 2005 jährlich feiert. Das Dekanat hatte sich außerdem vom Wiesbadener Dekan Hans-Hermann Pompe beraten lassen, der vor zwei Jahren das Konzept erfolgreich ausprobiert hatte. In den vergangenen 15 Jahren war die Anzahl der Gottesdienstbesucher im Dekanat um rund die Hälfte gesunken. Grund ist unter anderem die demografische Entwicklung.