Freikirchen fordern Richtungswechsel in der Flüchtlingspolitik

Europäische Flagge mit Rissen
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Laut der Vereinigung Evangelischer Freikirchen steht Europa kurz davor sein eigenes Wertefundament und das der internationalen Staatengemeinschaft aufzugeben.
Freikirchen fordern Richtungswechsel in der Flüchtlingspolitik
Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen hat zum Abschluss des EU-Gipfels zur Migrationspolitik einen Richtungswechsel in der europäischen Flüchtlingspolitik angemahnt. "Europa ist dabei, seine Seele zu verkaufen", erklärte die Arbeitsgemeinschaft am Freitag im brandenburgischen Wustermark.

Das Recht auf Asyl werde ausgehöhlt. "Europa steht wie noch nie seit dem zweiten Weltkrieg in der Gefahr, sein eigenes Wertefundament und das der internationalen Staatengemeinschaft aufzugeben." Alles müsse daran gesetzt werden, das Globalwohl in so in den Blick zu nehmen, dass den Menschenrechten weltweit zu ihrer Geltung verholfen werde.

Zugleich kritisierte die Vereinigung die Geisteshaltung vieler Menschen in Europa. Eigene Interessen würden über den Schutz von Menschen gestellt, die in lebensbedrohlicher Not Schutz suchten, betonten Präsident Christoph Stiba und Peter Jörgensen laut Mitteilung. "Die eigene Bequemlichkeit, der eigene Wohlstand werden höher gewertet als die Menschenrechte." Dies stehe im Widerspruch zum Evangelium von der Liebe Gottes, die allen Menschen gelte.

Der Vereinigung Evangelischer Freikirchen gehören zwölf Mitglieds- und drei Gastkirchen an, darunter die mennonitischen Gemeinden, die Evangelisch-methodistische Kirche sowie die Heilsarmee. Sie gehören nicht den Landeskirchen und somit auch nicht der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an.