Künstler enthüllt letzte Riesenskulptur zur Reformation

Künstler enthüllt letzte Riesenskulptur zur Reformation
Mit der Enthüllung einer vierten großen Landschaftsskulptur im Raum Braunschweig findet Ende Oktober ein regionales Kunstprojekt zum 500. Reformationsjubiläum seinen Abschluss.

Das vom Braunschweiger Künstler Magnus Kleine-Tebbe entworfene zwölf Tonnen schwere Kunstwerk aus Soester Kalksandstein wird am 28. Oktober in Groß Denkte bei Wolfenbüttel präsentiert, wie die Stiftung Prüsse in Braunschweig mitteilte. Es gehört zur vierteiligen Serie "Steine des Glaubens".

Die Stiftung hatte das Projekt gemeinsam mit der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig ins Leben gerufen. Seit 2014 wurden bereits drei große Skulpturen von Kleine-Tebbe in der Region um Braunschweig und Salzgitter aufgestellt. Das Gesamtprojekt soll den Angaben zufolge an vier zentrale Erkenntnisse Martin Luthers (1483-1546) erinnern.

Die vierte, rund 3,30 Meter hohe Skulptur mit dem Titel "Sola Gratia" ("Allein aus Gnade") zeigt eine Hand, in der eine Familie in mehreren Generationen zu sehen ist, und symbolisiert so die göttliche Gnade. Eine weitere Skulptur in Salzgitter-Lesse unter dem Titel "Sola Scriptura" ("Allein durch die Schrift") stellt eine geöffnete Bibel dar, aus der ein Frauenkopf als Sinnbild für die Weisheit herausschaut. Die ersten Skulpturen "Solus Christus" ("Allein Christus") und "Sola Fide" ("Allein aus Glauben") wurden in Braunschweig-Bienrode und Hornburg aufgestellt.

Die Verbindungen zwischen den vier Standorten bildeten auf einer Landkarte ein Kreuz, erläuterte Jochen Prüsse von der gleichnamigen Stiftung. "Damit legt sich ein segnendes Kreuz über die braunschweigische Landschaft." Das Kunstprojekt ist ein Geschenk der Stiftung Prüsse an die Landeskirche. Schirmherr ist Landesbischof Christoph Meyns, der zur Enthüllung des Kunstwerks gemeinsam mit Pfarrerin Annette Sieg einen Gottesdienst gestalten wird.

Kleine-Tebbe zählt zu den wenigen Bildhauern in Deutschland, die vor allem figürlich und aus christlicher Überzeugung arbeiten. Er hat in Nürnberg ein Studium zum Akademischen Bildhauer absolviert und arbeitet seit 1994 in Braunschweig. Die gemeinnützige Karin und Joachim Prüsse Stiftung setzt sich nach eigenen Angaben vor allem für den Erhalt von Baudenkmälern im Braunschweiger Land sowie für die Kunst- und Kulturförderung ein.