Käßmann will fröhlichere Gottesdienste

Käßmann will fröhlichere Gottesdienste
Die Theologin Margot Käßmann fordert Reformen im Alltag der Kirchen. Ein zentraler Punkt der Kirchenerneuerung müsse der Gottesdienst sein, erklärte die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Montag in Wittenberg: "Viele unserer Gottesdienste sind trostlos. Die Frage ist also: Wie können wir fröhlich feiern, damit Menschen uns öfter brauchen als nur im Weihnachtsgottesdienst?"

Käßmann rief auch dazu auf, den Dialog mit anderen Religionen zu suchen. Für sie persönlich sei Jesus der Weg zu Gott, andere Menschen hätten andere Wege, und das sei gut so. "Wer Angst vor dem Glauben anderer hat, ist schwach aufgestellt", betonte Käßmann bei einem Besuch der Weltausstellung Reformation in Wittenberg.

Seit Samstag ist in der Lutherstadt eine Freiluftausstellung unter dem Titel "Tore der Freiheit" zu sehen. An dem Ort, an dem der Mönch Martin Luther vor 500 Jahren mit der Veröffentlichung seiner Thesen die Reformationsbewegung ausgelöst hat, präsentieren sich in diesem Sommer 16 Wochen lang Kirchen und Organisationen aus der ganzen Welt, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu thematisieren.