Lutherhaus Eisenach zeigt katholische Sicht auf den Reformator

Lutherhaus Eisenach zeigt katholische Sicht auf den Reformator
Das Lutherbild der Katholiken ist Thema einer Sonderausstellung im Lutherhaus Eisenach. Die katholische Sicht auf den Reformator Martin Luther (1483-1546) habe in den vergangenen Jahrhunderten einen "geradezu dramatischen Wandel" erfahren, sagte der wissenschaftliche Leiter und Kurator des Museums, Jochen Birkenmeier, am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Ausstellung führe durch die zumeist konfliktreiche gemeinsame Geschichte der beiden Konfessionen bis in die heutige Zeit. Die Schau ist vom 13. April bis 5. November zu sehen.

"Wir zeigen, warum Luther auf katholischer Seite heute nicht mehr als Ketzer und Spalter, sondern als bedeutende Figur der Kirchengeschichte und sogar als Glaubenslehrer gesehen werden kann", sagte Birkenmeier. Ausgehend vom Mönch Martin Luther, der die Missstände in seiner Kirche beseitigen wollte, spannen fünf Kapitel den Bogen bis hin zur Anerkennung des Reformators, etwa durch die Worte von Papst Johannes Paul II. vom "Lehrer im Glauben".

Die Ausstellung steht unter der gemeinsamen Schirmherrschaft der Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, und des katholischen Bischofs von Erfurt, Ulrich Neymeyr.

Luther verbrachte von 1498 bis 1501 seine drei letzten Schuljahre in Eisenach, bevor er an die Erfurter Universität wechselte. Das heutige Lutherhaus könnte zeitweise seine historische Bleibe in dieser Zeit gewesen sein. Träger des Museums ist die EKM.