Museum eröffnet Ausstellung über früheren Bischof Lilje

Museum eröffnet Ausstellung über früheren Bischof Lilje
Die Ausstellung zeigt unter anderem großformatige Fotos, Dokumente und Urkunden aus Liljes Leben und Wirken wie etwa seine Doktorarbeit oder seine Ernennungsurkunde als Abt des Klosters Loccum.

Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums erinnert das Historische Museum in Hannover in einer neuen Ausstellung an den früheren hannoverschen Landesbischof Hanns Lilje (1899-1977). "Lilje bleibt eine beispielhafte protestantische Persönlichkeit, die in Hannover und weit darüber hinaus das Evangelische geprägt hat", sagte der hannoversche Landesbischof Ralf Meister bei der Eröffnung am Sonntag. Unter anderem sei er Mitbegründer der Deutschen Evangelischen Kirchentage gewesen, von denen der erste 1949 in Hannover stattfand. 

Die Ausstellung zeigt unter anderem großformatige Fotos, Dokumente und Urkunden aus Liljes Leben und Wirken wie etwa seine Doktorarbeit oder seine Ernennungsurkunde als Abt des Klosters Loccum. Hinzu kommen Exponate aus Liljes privatem Nachlass, etwa ein historischer Schlüssel des Rathauses von San Francisco, den er 1967 bei einem Besuch der US-amerikanischen Stadt geschenkt bekam. Gezeigt wird auch die goldgelb bestickte Mitra, die sich Lilje 1950 als Kopfbedeckung des Abtes anfertigen ließ. 

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Der überzeugte Lutheraner Lilje war von 1947 bis 1971 evangelischer Landesbischof in Hannover und von 1952 bis 1957 Präsident des Lutherischen Weltbundes. Daneben nahm er weitere leitende Ämter in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und im Ökumenischen Rat der Kirchen wahr. "Lilje war ein Luther-Kenner", sagte Meister laut Redemanuskript. Darum passe die Ausstellung gut an den Beginn des Jubiläumsjahres der Reformation.

Lilje wurde 1899 in Hannover als Sohn eines Diakons geboren. Zeitgenossen schildern ihn als begabten Redner, Prediger und Publizisten. 1927 wurde er Generalsekretär der Deutschen Christlichen Studenten-Vereinigung in Berlin, 1935 Generalsekretär des Lutherischen Weltkonvents. Als Mitglied der kirchenpolitischen Opposition gegen das NS-Regime war er vom 19. August 1944 bis Kriegsende in Berlin und Nürnberg inhaftiert.