Merkel will EU-Entwicklungshilfe kritisch prüfen

Merkel will EU-Entwicklungshilfe kritisch prüfen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die EU-Entwicklungshilfe vor dem Hintergrund der Migrationskrise kritisch unter die Lupe nehmen. Es gehe darum, ob Entwicklungshilfe effizient eingesetzt werde, sagte Merkel am Donnerstag vor einem zweitägigen EU-Gipfel in Brüssel.

Brüssel (epd). "Ich glaube, da müssen wir auch sehr selbstkritisch sein", urteilte sie. Grundsätzlich gehe es "nicht einfach nur um Geld, sondern es geht vor allem darum, die Fähigkeiten und die Lebenschanchen von Menschen in den afrikanischen Ländern auch substanziell zu verbessern". Merkel sagte dies mit Blick auf "illegale Migration und auf Migration insgesamt".

Kritik an Migrationspartnerschaften

Merkel lobte die sogenannten Migrationspartnerschaften. Die EU-Kommission hatte das Projekt im Juni vorgestellt. Nach EU-Darstellung soll es Migration nach Europa verringern, aber zugleich die Entwicklung in den zunächst fünf afrikanischen Partnerstaaten voranbringen. Die Partnerschaften sind auch Thema beim Gipfel. Merkel sagte, auch die EU-Staaten müssten sich verstärkt in diesen Prozess einbringen. Kritiker meinen, die EU wolle bei den Migrationspartnerschaften mit dem Druckmittel des Entzugs von Entwicklungshilfe Schutzsuchende von Europa fernhalten.