Kongos Ex-Vizepräsident Bemba wegen Zeugenbestechung verurteilt

Kongos Ex-Vizepräsident Bemba wegen Zeugenbestechung verurteilt
Der Internationale Strafgerichtshof hat den früheren kongolesischen Vizepräsidenten Jean-Pierre Bemba wegen der Bestechung von Zeugen schuldig gesprochen. Die Richter in Den Haag sahen es am Mittwoch als erwiesen an, dass Bemba in seinem Kriegsverbrecher-Prozess Zeugen beeinflusst und Beweise gefälscht hat.

Den Haag (epd). Auch zwei seiner Anwälte, ein Abgeordneter und ein Zeuge wurden deshalb für schuldig befunden. Alle fünf wiesen die Vorwürfe zurück.

Der 53 Jahre alte Bemba war im Frühjahr wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Truppen unter seiner Kontrolle hatten in der benachbarten Zentralafrikanischen Republik gemordet und vergewaltigt.

Prozess gilt als wegweisend

Während des Strafprozesses begann die Anklagebehörde zusätzlich Ermittlungen wegen Beeinträchtigung des Verfahrens und Beeinflussung von Zeugen, die jetzt zu einem neuen Schuldspruch führten. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet.

Die Beeinflussung und Einschüchterung von Zeugen führte vor dem Internationalen Strafgerichtshof bereits zur Einstellung von Verfahren und tritt offenbar in mehreren Fällen auf. Bisher kam es jedoch zu keinem anderen Strafverfahren. Der Korruptionsprozess gegen Bemba und die anderen Angeklagten gilt deshalb als wegweisend. Der Strafgerichtshof verfolgt Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen.