Pflegekassen: Demenzkranke kommen 2017 leichter an Leistungen

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Pflegekassen: Demenzkranke kommen 2017 leichter an Leistungen
"Besonders Menschen mit Demenz und anderen gerontopsychiatrischen Erkrankungen werden besser eingestuft", sagte Peter Pick, Bundesgeschäftsführer des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen, am Mittwoch in Berlin.

Berlin (epd). Mit der Pflegereform werden die drei Pflegestufen ab 2017 abgeschafft und durch fünf Pflegegrade ersetzt. Die Umstellung mache das System gerechter, sagte Gernot Kiefer, Vorstand des Spitzenverbandes der Krankenkassen. "Künftig richtet sich die Leistungshöhe der Pflegeversicherung danach, was ein Pflegebedürftiger tatsächlich noch selber kann und was nicht." Dabei spiele es in der gesetzlichen Pflegeversicherung keine Rolle mehr, ob die Selbstständigkeit durch psychische oder körperliche Einschränkungen beeinträchtigt sei.

Zentrale Anlaufstelle nötig

Bis November sollen Versicherte über ihren neuen Pflegegrad informiert werden. Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK, sprach am Mittwoch in Berlin von einem "Paradigmenwechsel in der Pflege". Die neue Unterstützung und die Hilfsangebote müssten allerdings auch tatsächlich bei den Betroffenen ankommen. "Daher brauchen wir in der Zukunft eine zentrale Anlaufstelle für die Pflegeberatung und keinen Flickenteppich aus verschiedenen Beratungsangeboten", sagte Mascher.

Laut Schätzungen bekommen durch die Umstellung etwa 200.000 weitere Menschen im Jahr 2017 Leistungen von der Pflegeversicherung. Das Bundesgesundheitsministerium geht mittelfristig von rund zusätzlich 500.000 Personen aus. Aktuell empfangen knapp 2,7 Millionen Menschen Pflegeleistungen.