Rheinischer Präses kritisiert CSU-Flüchtlingspapier

Manfred Rekowski
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Manfred Rekowski
Rheinischer Präses kritisiert CSU-Flüchtlingspapier
Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hat die Positionen der CSU in der Flüchtlingspolitik scharf kritisiert. Forderungen nach einer Bevorzugung von Zuwanderern aus dem christlich-abendländischen Kulturkreis seien mit seinem Verständnis von christlicher Nächstenliebe "gänzlich unvereinbar", sagte Rekowski dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagsausgabe).

"Im Blick auf den Umgang mit Bürgerkriegsflüchtlingen und Asylsuchenden gibt es humanitäre und rechtliche Verpflichtungen, die sich keinesfalls auf Menschen einer bestimmten kulturellen Prägung oder Religionszugehörigkeit beschränken lassen", mahnte der leitende Theologe der zweitgrößten evangelischen Landeskirche.

Zugleich forderte er ein Einwanderungsgesetz. Darin sollten insbesondere unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung "die Spielregeln für den Zuzug nach Deutschland und die Modalitäten einer geordneten Integration geregelt werden". Das sei unbedingt notwendig und diene dem gesellschaftlichen Frieden, erklärte der rheinische Präses.

Der CSU-Vorstand hatte bei seiner Klausur am Freitag und Samstag im oberpfälzischen Schwarzenfeld geschlossen für eine Verschärfung der Flüchtlingspolitik gestimmt.