Hamburger Theologe Grünberg gestorben

Hamburger Theologe Grünberg gestorben
Der Hamburger Theologe Wolfgang Grünberg ist am Samstag (13. August) im Alter von 76 Jahren in Hamburg gestorben. Er sei nach schwerer Krankheit kurz nach seinem Geburtstag gestorben, teilte die Universität Hamburg am Montag mit.

Grünberg war Professor für Praktische Theologie und hatte bis vor einem Jahr 28 Jahre lang die von ihm gegründete Arbeitsstelle "Kirche und Stadt" geleitet. Sein Forschungsschwerpunkt war die Kirche in der Großstadt.

Grünberg habe wie kaum ein anderer gesehen, welche Herausforderungen die moderne Großstadt an Theologie und Kirche stellt, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs. "Die 'Sprache der Stadt' war sein Thema." In der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sei Grünberg als Theologe "anerkannt und einflussreich" gewesen, sagte der hannoversche Bischof Ralf Meister, der in den 90er Jahren an der Hamburger Universität mit Grünberg gearbeitet hatte.



Nach den Worten des Fachbereichs Theologie hat Grünberg "Pionierarbeit geleistet" und mit Architekten, Ethnologen, Kunsthistorikern, Stadtplanern, Politologen und Soziologen zusammengearbeitet.

Grünberg trat vor allem dem Vorurteil entgegen, dass sich die Kirche heute vor allem in ländlichen Regionen entwickelt. Erfolgreich könne die Kirche in der Zukunft nur sein, wenn sie sich in der Großstadt bewährt. "Die religiöse Sehnsucht in der Stadt ist größer denn je", sagte Grünberg zum 25-jährigen Bestehen seiner Arbeitsstelle vor vier Jahren. Grünberg plädierte zudem für gesellschaftspolitisches Engagement: "Stadtteilarbeit und kirchliche Arbeit sind immer zwei Seiten derselben Medaille."