Unesco-Beratungen über neue Welterbestätten begonnen

Foto mit antiken Stätten vor kaputten Stätten in Palmyra
Foto: AFP/JOSEPH EID
Unesco-Beratungen über neue Welterbestätten begonnen
Aus Deutschland könnten die Le-Corbusier-Häuser in Stuttgart neu in die Liste des Welterbes aufgenommen werden. Die beiden Häuser in der Stuttgarter Weißenhof-Siedlung sind Teil einer länderübergreifenden Nominierung des architektonischen Werks des Schweizer Architekten Le Corbusier (1887-1965). Die Entscheidungen über neue Welterbestätten fallen vermutlich von Freitag bis Sonntag kommender Woche.

Die Unesco berät seit Sonntag über die mögliche Aufnahme von 29 weiteren Kultur- und Naturstätten in die Liste des Welterbes. Das Welterbekomitee der UN-Kulturorganisation befasst sich auf seiner bis zum 20. Juli dauernden Jahrestagung in Istanbul außerdem mit dem Schutz gefährdeter Stätten. Als gefährdet gilt unter anderem das gesamte Welterbe im Bürgerkriegsland Syrien.

Aus Deutschland könnten die Le-Corbusier-Häuser in Stuttgart neu in die Liste des Welterbes aufgenommen werden. Die beiden Häuser in der Stuttgarter Weißenhof-Siedlung sind Teil einer länderübergreifenden Nominierung des architektonischen Werks des Schweizer Architekten Le Corbusier (1887-1965). Die Entscheidungen über neue Welterbestätten fallen vermutlich von Freitag bis Sonntag kommender Woche.


Am Montag (11. Juli) ist die Bundesrepublik Deutschland genau 65 Jahre Mitglied der Unesco. Deutschland sei "ein sehr aktiver Mitgliedstaat" und faktisch der zweitgrößte Beitragszahler, erklärte die Deutsche Unesco-Kommission am Sonntag in Bonn. Die 1945 gegründete Kulturorganisation betreibe Friedenspolitik durch internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Kultur und Wissenschaft. Die DDR war der Unesco 1972 beigetreten, 21 Jahre nach der Bundesrepublik.

Nominiert sind auch die antike Stätte von Philippi in Griechenland und die Neandertaler-Höhlen in Gibraltar. Erstmals haben der Inselstaat Antigua und Barbuda mit der Marinewerft "Nelson's Dockyard" sowie die Föderierten Staaten von Mikronesien mit der archäologischen Stätte Nan Madol Vorschläge für zu schützendes Welterbe eingereicht.

Sechs Welterbestätten in Syrien gefährdet

In diesem Jahr berät das Welterbekomitee auch über den Erhaltungszustand von 156 Welterbestätten weltweit. Als gefährdet sind 48 Stätten eingestuft, darunter alle sechs Welterbestätten in Syrien. Zu den diskutierten Maßnahmen zum Erhalt wertvoller Kultur- und Naturorte gehören unter anderem internationale Finanzierungsprojekte.

Das Welterbekomitee besteht aus 21 gewählten Vertragsstaaten der Welterbekonvention, es entscheidet jährlich über neue Einträge in die Welterbeliste. Derzeit umfasst diese Liste 1.031 Kultur- und Naturstätten in 163 Ländern. In Deutschland gibt es 40 Welterbestätten. Zuletzt wurden im vergangenen Jahr die Speicherstadt und das Kontorhausviertel in Hamburg aufgenommen.