Haftpflichtkosten für Hebammen steigen weiter

Haftpflichtkosten für Hebammen steigen weiter
Die Haftpflichtprämien für freiberufliche Hebammen steigen zum 1. Juli erneut an.

Berlin (epd). Rund 2.600 in der Geburtshilfe tätige Hebammen müssen von Freitag an 6.843 Euro im Jahr aufbringen, teilte der Deutsche Hebammenverband am Donnerstag in Berlin mit. Bisher waren es 6.274 Euro. Trotz eines Ausgleichs, den die Krankenkassen zahlen, müssen die Hebammen rund 2.000 Euro selbst tragen. Eine freiberufliche Hebamme verdient im Durchschnitt zwischen 2.000 und 3.000 Euro im Monat. Die Haftpflichtprämie muss im Voraus bezahlt werden.

Immer mehr steigen aus

Die hohen Haftpflichtkosten sind ein Grund dafür, dass immer mehr freiberufliche Hebammen aus der Geburtshilfe aussteigen. Vor dem Hintergrund der steigen Kosten streiten die Verbände der Geburtshelferinnen seit Jahren mit dem Spitzenverband der Krankenkassen über die Vergütung und die Abwicklung der Ausgleichzahlungen. Der Hebammenverband forderte erneut einen Fonds, um das Haftpflichtproblem dauerhaft zu lösen.

Gegenwärtig begleiten freiberufliche Hebammen nach Angaben ihres Verbandes noch ein Fünftel aller Geburten in Kliniken, Geburtshäusern und zu Hause. In Deutschland werden 98 Prozent aller Kinder in Kliniken geboren.