Schwesig: Bundesfreiwilligendienst ist ein Erfolgsmodell

Schwesig: Bundesfreiwilligendienst ist ein Erfolgsmodell
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hat den Bundesfreiwilligendienst (BFD) fünf Jahre nach dessen Start als Erfolgsmodell bezeichnet. Die meisten Freiwilligen seien sehr zufrieden.

Berlin (epd). Er habe sich als feste Größe etabliert, sagte sie am Dienstag in Berlin: "35.000 bis 40.000 Menschen jeden Alters leisten im Jahresdurchschnitt einen BFD in sozialen, kulturellen, sportlichen oder ökologischen Einrichtungen. Und wir sehen keine Anzeichen dafür, dass die Nachfrage nachlässt."

Nach ihren Angaben haben seit dem 1. Juli 2011 rund 216.000 Menschen einen BFD absolviert. "Dieses Engagement verdient Dank, Anerkennung und Wertschätzung", betonte die Ministerin. Die vielen Ehrenamtler machten "das Leben in unserem Land besser". Der Bundesfreiwilligendienst sei Symbol eines starken Wir-Gefühls.

Derzeit seien 65.733 Einsatzstellen mit 236.040 Einsatzplätzen anerkannt, sagte ein Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das sei so gewollt, denn die Freiwilligen sollen die Möglichkeit haben, zwischen mehreren Angeboten wählen zu können. Und er ergänzte: "Ergebnisse aus der Evaluation machen deutlich, dass die allermeisten Freiwilligen sehr zufrieden sind."

Programm wird auch von Flüchtlingen angenommen

Der Ministerin zufolge betrachten vor allem die jüngeren Teilnehmer diese Zeit als wichtige persönliche Orientierungsphase zwischen Schule und Ausbildung, Studium oder Berufseinstieg: "88 Prozent der unter 27-jährigen sagen, sie hätten durch die praktische Arbeit in der Einsatzstelle viel oder sogar sehr viel gelernt", erläuterte Schwesig.

Zur Unterstützung der großen Zahl der Flüchtlinge hat der Bund das Sonderprogramm "BFD mit Flüchtlingsbezug" aufgelegt und hierfür 50 Millionen Euro jährlich zur Verfügung gestellt. Dieses Programm läuft bis Ende 2018. Bis zu 10.000 Plätze sollen finanziert werden. Dem Sprecher zufolge wird das neue Programm gut angenommen, insbesondere auch von den Geflüchteten selbst. Mitte Juni hatten rund 3.000 Freiwillige eine BFD-Vereinbarung mit Flüchtlingsbezug abgeschlossen, darunter waren knapp 900 Geflüchtete (29 Prozent).

Die Arbeiterwohlfahrt sprach mit Blick auf den Bundesfreiwilligendienst von einer erfolgreichen Ergänzung zum bewährten Freiwilligen Sozialen Jahr. Der Dienst habe sich gut etabliert, "die Nachfrage ist hoch", bestätigte der AWO-Vorsitzende Wolfgang Stadler. Anders als sein Vorgänger, der Zivildienst, sei der Bundesfreiwilligendienst ein freiwilliges Lern- und Bildungsjahr. Das habe zu einigen Veränderungen geführt: "Die Teilnehmer sind motivierter, Orientierung und Persönlichkeitsbildung haben einen deutlich höheren Stellenwert und mehr Menschen können teilnehmen, zum Beispiel Ältere und Interessierte aus dem Ausland."

Ein Einsatz im Bundesfreiwilligendienst dauert in der Regel zwölf, mindestens sechs und höchstens 24 Monate. Sofern die Freiwilligen älter als 27 Jahre sind, ist auch Teilzeit von mehr als 20 Wochenstunden möglich.

Die Einsatzstellen zahlen dem Freiwilligen ein Taschengeld und übernehmen die Sozialversicherungsbeiträge sowie gegebenenfalls auch Kosten für Unterkunft und Verpflegung. Der Einsatz der Freiwilligen wird pädagogisch begleitet.