Hauptgeschäftsführer des Paritätischen wehrt sich gegen Kritik

Hauptgeschäftsführer des Paritätischen wehrt sich gegen Kritik
Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, weist Vorwürfe des Vorstandsmitglieds Barbara John (CDU) zurück, er habe den Verband für seine eigenen parteipolitischen Interessen vereinnahmt.
10.06.2016
epd
epd-Gespräch: Bettina Markmeyer

Berlin (epd). Schneider sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag in Berlin: "Das habe ich nicht gemacht." Er habe auf dem Parteitag der Linken in Magdeburg ein Grußwort gehalten.

In diesem Grußwort habe er die Gemeinsamkeiten hervorgehoben und gesagt, wenn die Linkspartei eine Politik des sozialen Ausgleichs betreibe und die Verteilungsfrage stelle, wie es auch der Paritätische tue, dann habe sie den Verband an ihrer Seite: "Das ist die klassische Grußwortnummer", sagte Schneider. Man schaue, für welche der eigenen Positionen man bei welcher Partei werben könne. Solche Grußworte halte er laufend: "Den Satz habe ich wortgleich auch schon bei Grünen Landesparteitagen gesagt."

Unglückliche Verknüpfung

Unglücklich sei aber die Verknüpfung seiner Neumitgliedschaft in der Partei mit seiner Grußrede als Hauptgeschäftsführer des Paritätischen gewesen, räumte Schneider ein. Er sei als neuer "Genosse" angekündigt worden, der zu den Delegierten nun aber als Hauptgeschäftsführer des Paritätischen spreche. Diese Verquickung sei offenbar der Anlass für die Kritik an seinem Auftritt, sagte er. Schneider war der Linkspartei kurz vor ihrem Parteitag im Mai beigetreten.

Auch Vertreter von SPD und Grünen hatten Kritik an Schneiders Auftritt geübt. Vorstandsmitglied John sprach von einem "unmöglichen Vorgang" über den im Verband noch diskutiert werden müsse. Dazu sagte Schneider, er habe bereits mit dem Verbandsvorsitzenden Rolf Rosenbrock gesprochen. Man sei sich einig, dass das Grußwort "völlig korrekt", die Anmoderation aber unglücklich gewesen sei. Im Übrigen sei seine Parteimitgliedschaft seine Privatsache, ebenso wie Johns Mitgliedschaft in der CDU ihre Privatangelegenheit sei, sagte Schneider.