Hilfswerk protestiert gegen Kinderarbeit im Syrienkonflikt

Hilfswerk protestiert gegen Kinderarbeit im Syrienkonflikt
Immer mehr syrische Flüchtlingskinder müssen einer Studie von terre des hommes zufolge arbeiten, um ihr Überleben und das ihrer Familien zu sichern.

Berlin (epd). Die Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen habe dramatische Ausmaße angenommen, erklärte der Vorstandssprecher der Kinderrechtsorganisation, Albert Recknagel, am Donnerstag in Berlin. Dies sei in Syrien selbst der Fall, aber auch in den Nachbarstaaten und auf den Fluchtrouten nach Mitteleuropa. Oft seien Kinder inzwischen die Hauptverdiener der Familie.

Seit Beginn der Syrienkrise im März 2011 sind etwa 6,5 Millionen Syrer im eigenen Land auf der Flucht. Außerdem sind den Angaben zufolge mehr als vier Millionen Syrer ins Ausland geflohen.

Fünfjährige arbeiten

Für die Studie mit dem Titel "Weil wir überleben wollen" sprachen Mitarbeiter von terre des hommes im März und April dieses Jahres mit 96 Flüchtlingskindern in Jordanien, Libanon, Irak, Serbien und Griechenland. Danach arbeiteten mehr als die Hälfte der Befragten mindestens sieben Stunden täglich, ein Drittel an sieben Tagen in der Woche. Die Jüngsten unter ihnen waren fünf Jahre alt.

In die Untersuchung flossen auch Interviews mit Partnerorganisationen sowie aktuelle Berichte internationaler Organisationen wie des Flüchtlingshilfswerks UNHCR ein. Die Studie wurde anlässlich des Welttages gegen Kinderarbeit am kommenden Sonntag (12. Juni) vorgestellt.