EU-Kommission plant befristete Zulassungsverlängerung für Glyphosat

EU-Kommission plant befristete Zulassungsverlängerung für Glyphosat
Mitte Mai konnten sich die EU-Mitgliedsstaaten nicht darauf einigen, die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat zu verlängern. Nun plant die EU-Kommission eine befristete Verlängerung um bis zu 18 Monate.

Brüssel (epd). Wie Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis am Mittwoch in Brüssel sagte, sollen die EU-Mitgliedsstaaten am 6. Juni darüber abstimmen, ob die Benutzung des Pflanzengifts über den 31. Juni hinaus erlaubt bleibt. Ansonsten würde die Zulassung Ende Juni auslaufen, weil sich die Mitgliedsstaaten am 19. Mai nicht auf eine Verlängerung einigen konnten. In dem Zeitraum der Zulassung, die auf ein bis maximal anderthalb Jahre begrenzt werden soll, sollen weitere Studien durch die Europäische Chemikalienagentur ECHA Klarheit über die gesundheitlichen Auswirkungen von Glyphosat auf den Menschen schaffen.

Bundesregierung uneins

Auch die Bundesregierung hatte sich im Voraus auf keine gemeinsame Linie einigen können und enthielt sich bei der Abstimmung in Brüssel. Während die Union für die Neuzulassung des Unkrautvernichtungsmittels ist, sind die SPD-geführten Ministerien dagegen. Ob das Mittel gänzlich unbedenklich ist, ist in der Wissenschaft noch nicht endgültig geklärt.

Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) beruft sich auf Studien, wonach Glyphosat bei sachgerechter Anwendung keine Gefahr für den Menschen darstellt. SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel ist gegen eine Neuzulassung, solange nicht jegliche Zweifel ausgeräumt sind.