Schwesig: AfD beleidigt Freiwillige in Kirchen

Schwesig: AfD beleidigt Freiwillige in Kirchen
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hat Vorwürfe der AfD gegen die Flüchtlingshilfe der Kirchen scharf zurückgewiesen.

Berlin (epd). "Die AfD will unser Land spalten", erklärte Manuela Schwesig am Freitag in Berlin. "Sie beleidigt die vielen tausend Kinder, Jugendlichen, Frauen und Männer in den Kirchen und ihren Wohlfahrtsverbänden, die sich in der sozialen Arbeit - auch in der Flüchtlingshilfe - engagieren", ergänzte sie. Die Partei beleidige diejenigen, die sich solidarisch verhalten, "anstatt selbst etwas zu tun".

Der bayerische AfD-Vorsitzende Petr Bystron hatte in einem Gastbeitrag für die "Huffington Post" die These vertreten, das Engagement von katholischer und evangelischer Kirche für die Flüchtlinge sei von wirtschaftlichen Interessen bestimmt. Die Amtskirchen verdienten über ihre Wohlfahrtsverbände "alleine an der Flüchtlingskrise mehrere Milliarden Euro pro Jahr". Deshalb hätten die beiden Kirchen "aus kommerziellen Gründen" ein "massives Interesse" an weiterer Zuwanderung.

Vorwürfe zurückgewiesen

Kirchenvertreter wiesen die Anwürfe zurück. Die christlichen Kirchen in Deutschland hätten kurzfristig einen zusätzlichen dreistelligen Millionenbetrag für die Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt, sagte ein Sprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Angesichts dieses Kraftakts und des ehrenamtlichen Engagements vieler hunderttausend Menschen in den Kirchen entbehrten solche Äußerungen jeglicher Grundlage. Eine Sprecherin der Diakonie sagte: "Diese Äußerungen zeugen von Unkenntnis und Verzerrung."