Helfer der "SZ": International Consortium of Investigative Journalists

Helfer der "SZ": International Consortium of Investigative Journalists
Das "Panama-Papers"-Projekt der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) gilt als bisher größte grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Enthüllungsjournalisten.

Washington (epd) Dem Münchner Blatt waren die geleakten 11,5 Millionen Dokumente über Briefkastenfirmen in dem mittelamerikanischen Staat als erste angeboten worden. Helfer bei der Aufarbeitung des gigantischen Datenmaterials waren - neben NDR und WDR - international mehr als 100 Medienhäuser in rund 80 Ländern. Die "Süddeutsche" kooperierte mit dem "International Consortium of Investigative Journalists" (ICIJ), das seinen Sitz in Washington hat.

Internationale Teams in Zeiten der Globalisierung

Das weltweit tätige ICIJ gilt als führende Adresse für investigativen Journalismus. Das Büro wurde bereits bekannt durch die "Luxemburg-Leaks" im Jahr 2014 über geheime Steuerdeals von rund 350 globalen Unternehmen mit dem Staat Luxemburg. Auch bei Recherchen zu den "Swiss Leaks" vergangenes Jahr war der Verband beteiligt. Damals ging es um Geheimkonten von Regierungsmitgliedern repressiver Staaten wie etwa Syrien bei der Schweizer HSBC Private Bank. Das war das bisher größte Datenleck.

Enthüllungen des ICIJ hatten auch Lebensraum-zerstörende Darlehen der Weltbank in Indonesien, Honduras, Äthiopien und Dutzenden weiteren Nationen zum Inhalt. Das "International Consortium of Investigative Journalists" wurde 1997 von dem bekannten US-amerikanischen Journalisten Chuck Lewis ins Leben gerufen. Im Zeitalter der Globalisierung müssten Journalisten international als Teams zusammenarbeiten und vom Konkurrenzdenken Abstand nehmen, so Lewis.

Das "International Consortium of Investigative Journalists" versteht sich als gemeinnützige Organisation. Es stellt seine Rechercheergebnisse und Datenbanken kostenlos zur Verfügung. Das Projekt wird von Spenden finanziert. Grenzüberschreitender investigativer Journalismus gehöre zum "kostenaufwendigsten und riskantesten" Journalismus, erklärte das ICIJ.

Unter den Großspendern sind nach Angaben des Verbandes die US-amerikanische Ford Stiftung, das "Pulitzer Zentrum für Krisenberichterstattung", der australische Internet-Unternehmer Graeme Wood sowie die von Milliardär und Investor George Soros gegründete "Open Society Foundation". Auf seiner Webseite bitte ICIJ um Spenden, und Leser werden aufgefordert, brisante Informationen an das Consortium zu schicken.