Strafgerichtshof klagt Islamist wegen Zerstörung von Weltkulturerbe in
Mali an

Strafgerichtshof klagt Islamist wegen Zerstörung von Weltkulturerbe in Mali an
Der Internationale Strafgerichtshof hat die Anklage gegen einen mutmaßlichen Islamisten zugelassen, der für die Zerstörung von Weltkulturerbe in Mali verantwortlich sein soll.

Den Haag (epd) Ahmad al-Mahdi muss sich in Den Haag wegen Kriegsverbrechen verantworten, entschieden die Richter am Donnerstag. Wann der Prozess gegen ihn beginnt, ist noch offen. Der Malier wird angeklagt, weil er 2012 neun Mausoleen und eine Moschee zerstört haben soll.

Al-Mahdi soll Mitglied der Miliz Ansar Dine gewesen sein, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQIM) nahesteht. Die Islamisten hatten 2012 Timbuktu besetzt. Bis sie Anfang 2013 von französischen Truppen vertrieben wurden, richteten sie in der historischen Wüstenstadt unter anderem ein islamisches Gericht und eine Sittenpolizei ein, zerstörten mehrere Gebäude wie Mausoleen und Moscheen und verbrannten Tausende alte Schriften.

Al-Mahdi wurde im September festgenommen und nach Den Haag ausgeliefert. Es ist der erste Prozess am Strafgerichtshof, der sich mit der Zerstörung von Weltkulturerbe beschäftigt.