Kabinett beschließt Transplantationsregister

Kabinett beschließt Transplantationsregister
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die Einrichtung eines Transplantationsregisters beschlossen.

Berlin (epd) In einem bundesweit einheitlichen Datensatz sollen künftig Informationen zu verstorbenen Organspendern, Organempfängern und Lebendspendern gespeichert werden, teilte das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mit. Dies soll helfen, Wartelistenkriterien und Verteilung von Spenderorganen weiterzuentwickeln, indem man herausfindet, welches Spenderorgan am besten zu einem Patienten passt.

Weniger Organspender

Es müsse alles dafür getan werden, das verloren gegangene Vertrauen in die Organtransplantation wieder zu stärken, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Dafür sei es wichtig, dass alle Beteiligten die Regeln strikt einhielten und das Transplantationswesen anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterentwickelt werde. Nach Manipulationsskandalen an mehreren deutschen Kliniken war das Organspendewesen in Deutschland in die Kritik geraten. Die Zahl der Organspender ging daraufhin deutlich zurück.

Die Daten werden den Angaben zufolge nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Betroffenen an das Register übermittelt. Das Transplantationsregister wird demnach unter Aufsicht der Bundesbeauftragten für den Datenschutz stehen.

Der benötigte Datensatz muss noch entwickelt werden. Dazu ist nach Angaben des Ministeriums eine Arbeitsgruppe beim Robert-Koch-Institut eingerichtet worden. Für die Einrichtung und den Betrieb sollen die Selbstveraltungsorgane im Gesundheitswesen - Krankenkassen, Deutsche Krankenhausgesellschaft und Bundesärztekammer - geeignete Stellen beauftragen.

Das Gesetz zur Einrichtung des Registers soll noch in diesem Jahr in Kraft treten. Davor muss sich noch der Bundestag mit dem Vorhaben befassen. Der Zustimmung des Bundesrates bedürfen die Pläne den Angaben zufolge nicht.