Pflegeausbildung: Laumann weist Kritik der Arbeitgeber zurück

Pflegeausbildung: Laumann weist Kritik der Arbeitgeber zurück
Der Ton in der Auseinandersetzung um die Reform der Pflegeausbildung verschärft sich.

Berlin (epd) Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), warf den privaten Arbeitgebern in der Pflege vor, die Gesetzespläne nur deshalb abzulehnen, weil sie zu einer besseren Bezahlung der Beschäftigten führen könnten. Laumann sagte am Donnerstag in Berlin, wer nicht einmal die Tarifverträge einhalte, "meint es nicht gut mit der Pflege".

Einheitlicher Berufsabschluss für alle Pflegekräfte

Altenpflegekräfte verdienen im Durchschnitt rund ein Viertel weniger als Pflegekräfte im Krankenhaus. Union und SPD wollen die Ausbildung zusammenführen und einen einheitlichen Berufsabschluss für alle Pflegekräfte einführen. Bei identischer Ausbildung sei eine unterschiedliche Bezahlung aber kaum noch zu rechtfertigen, sagte Laumann anlässlich der Eröffnung des Deutschen Pflegetags 2016, auf dem die generalistische Ausbildung dieses Jahr der Themenschwerpunkt ist.

Die Reform der Pflegeberufe wird nach Ansicht der Bundesregierung zu mehr Ausbildungen in der Pflege führen. Das zeige sich schon heute in den sechs Bundesländern, die eine Ausbildungsumlage eingeführt und das Schulgeld abgeschafft haben, sagte Laumann. Pro Jahr würden allein in der Altenpflege 20.000 zusätzliche Fachkräfte gebraucht, um die steigende Zahl der Pflegebedürftigen zu versorgen.

Das Bundeskabinett hatte den Gesetzentwurf zur Vereinheitlichung der Pflegeberufe im Januar gebilligt. Es wird nun im Bundesrat und Bundestag beraten und soll bis zum Sommer verabschiedet werden. 2018 soll die Reform in Kraft treten.

Der Deutsche Pflegetag unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) dauert noch bis Samstag. Er wird zum dritten Mal vom Deutschen Pflegerat veranstaltet. Erwartet werden bis zu 6.000 Besucher.