UN-Generalsekretär: Merkel ist die wahre moralische Stimme

UN-Generalsekretär: Merkel ist die wahre moralische Stimme
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat Bundeskanzlerin Merkel für ihre Flüchtlingspolitik gelobt. Er appellierte zugleich an die europäischen Staats- und Regierungschefs: Europa könne mehr leisten.

Berlin (epd) Bei seinem Besuch in Berlin hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon an die Verantwortung aller EU-Staaten in der Flüchtlingspolitik appelliert und ausdrücklich Deutschlands Rolle gelobt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei die "wahre moralische Stimme", sagte er nach einem Treffen mit der deutschen Regierungschefin am Dienstag in Berlin. Sie habe Mitgefühl gezeigt und nach einem Lösungsansatz gesucht, der auf dem Schutz des einzelnen Menschen beruhe.

Merkel: Gipfel "wichtiger Schritt"

Die Flüchtlingssituation habe zu Spaltung, Unstimmigkeit und Uneinigkeit in der EU geführt. Ban sagte, die EU bestehe aus 28 Staaten, die eigentlich alle die Fähigkeit hätten, Humanität zu zeigen und humanitäre Hilfe zu leisten. Er sei Merkel dankbar, dass sie vorangegangen sei. Jetzt zähle er auf alle europäischen Staats- und Regierungschefs. "Europa ist der Kontinent, auf dem mehr geleistet werden kann", appellierte der UN-Generalsekretär.

Die Vereinbarungen des EU-Türkei-Gipfels, nach denen die Türkei irregulär nach Griechenland gekommene Migranten zurücknehmen und die EU dafür syrische Flüchtlinge über andere Wege aufnehmen soll, wollte Ban nicht bewerten. Er sagte, er hoffe auf Vereinbarungen, mit denen alle Seiten einverstanden und die auch im Interesse der Menschheit allgemein seien.

Merkel sprach im Zusammenhang mit dem Gipfel vom Montag nochmals von einem "wichtigen Schritt". Die Grundstruktur der Zusammenarbeit mit der Türkei sei deutlich geworden. Es gehe vor allem um ein Vorankommen im Kampf gegen Schlepper. Man müsse Wege finden, "dass nicht 800 Leute im Jahr in der Ägäis ertrinken".