Brüssel (epd)"Wir dürfen keine Zeit verlieren bei der Bereitstellung aller erforderlichen Mittel, um humanitäres Leid innerhalb unserer Grenzen abzuwenden", erklärte der für humanitäre Hilfe zuständige Kommissar, Christos Stylianides, am Mittwoch in Brüssel. Es sei nun an den europäischen Regierungen und dem Europäischen Parlament, den Vorschlag zu unterstützen.
Deckung von Grundbedürfnissen
Das neue Finanzinstrument könnte "den Mitgliedstaaten nutzen, deren eigene Hilfskapazitäten angesichts eines dringenden Bedarfs und außergewöhnlicher Umstände, wie durch den plötzlichen Flüchtlingszustrom oder andere ernsthafte Notfälle, überlastet sind", erklärte die Kommission. Wie viel Geld genau für das derzeit am stärksten betroffene Griechenland und für andere Länder ausgegeben werden soll, war zunächst unklar. Für das laufende Jahr sind rund 300 Millionen Euro und für die kommenden zwei Jahre jeweils 200 Millionen Euro vorgesehen. Das Geld soll der Deckung von Grundbedürfnissen dienen und etwa für Lebensmittel, Unterkünfte und medizinische Hilfsgüte ausgegeben werden.
In Griechenland hatte sich die Lage der Flüchtlinge zugespitzt, seit das Nachbarland Mazedonien die Grenze weitgehend geschlossen hat, über die zahlreiche Menschen weiter nach Mitteleuropa ziehen wollen. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNCHR vom Dienstag harrten allein im Grenzort Idomeni inzwischen etwa 8.500 Menschen aus.
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte auch im deutschen Fernsehen auf Hilfe gedrungen. "Die Flüchtlingskrise kann nicht ein Land allein bewältigen", sagte Tsipras im am Dienstag ausgestrahlten ZDF-Magazin "Frontal 21".