Umfrage: Flüchtlingspolitik schuld an Fremdenfeindlichkeit

Umfrage: Flüchtlingspolitik schuld an Fremdenfeindlichkeit
Für das hohe Maß an Fremdenfeindlichkeit in Sachsen sind nach Ansicht der Bundesbürger vor allem soziale Ängste und die Flüchtlingspolitik verantwortlich.

Köln (epd)In einer am Freitag in Köln veröffentlichten ARD-Umfrage nennen 28 Prozent wirtschaftliche Sorgen als Hauptgrund, 27 Prozent führen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung an. Insgesamt 17 Prozent der Deutschen geben der sächsischen Landespolitik die Verantwortung für die Ausländerfeindlichkeit. Zehn Prozent sehen vor allem Versäumnisse bei der Erziehung in Elternhaus und Schule.

Wirtschaftliche Sorgen

Von den befragten Ostdeutschen gibt jeder Dritte (33 Prozent) der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung die Schuld an der gewachsenen Fremdenfeindlichkeit. Die Westdeutschen verweisen stärker auf wirtschaftliche Sorgen in Sachsen, dies nannten 29 Prozent als Hauptgrund. Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap befragte am Dienstag und Mittwoch im Auftrag des ARD-Morgenmagazins 1.028 Bundesbürger.

Im sächsischen Clausnitz hatte ein pöbelnder Mob vor einer Woche einen Bus mit Flüchtlingen blockiert und versucht, den Einzug der Asylbewerber in eine neue Unterkunft zu verhindern. Im ostsächsischen Bautzen brannte am Wochenende eine künftige Flüchtlingsunterkunft. Der Brand wurde von Umstehenden bejubelt.