Straßburg (epd)Demnach wurden EU-weit 980 Millionen Kinokarten verkauft, 69 Millionen mehr als im Vorjahr. Nimmt man die Nicht-EU-Länder hinzu, war das vergangene Jahr mit mehr als 1,2 Milliarden verkauften Kinokarten sogar das Jahr mit der größten Zahl der Kinobesucher seit 2004.
In der EU sei die verkaufte Zahl der Kinokarten die zweithöchste in den vergangenen zehn Jahren, hieß es. Nur 2009 seien es mehr gewesen, dank des Kino-Hits "Avatar" und der damals neuen 3D-Filme. Zum Auftakt des 66. Internationalen Berliner Filmfestivals legte die Informationsstelle erste Schätzungen zur Entwicklung des europäischen Kinomarktes 2015 vor.
Während sich die Zahl der Kinobesucher in der Regel in einzelnen Ländern unterschiedlich entwickele, sei es im vergangenen Jahr anders gewesen, so die beim Europarat angesiedelte Informationsstelle. In 25 der 26 EU-Länder, für die vorläufige Daten vorlägen, sei die Zahl der Kinobesucher gestiegen. Dies sei der "homogenste Wachstumstrend, der in den letzten zehn Jahren beobachtet wurde". Das einzige EU-Land mit rückgängiger Besucherzahl sei Frankreich, allerdings verglichen mit einem außergewöhnlich guten Jahr 2014.
Deutschland verzeichnet ein Plus von 17,5 Millionen Besuchern
Das insgesamt gute Ergebnisse sei vor allem auf folgende Länder zurückzuführen: in erster Linie Deutschland mit plus 14,4 Prozent (plus 17,5 Millionen Besucher) sowie Großbritannien (plus 9,2 Prozent), Italien (plus 8,9 Prozent) und Spanien (plus 8,2 Prozent). In Polen wuchs die Besuchszahl um 4,2 Millionen (plus 10,5 Prozent). Es war für das Land den Angaben zufolge das beste Ergebnis, das in den letzten 25 Jahren erzielt wurde.
Außerhalb der EU konnte Russland den Angaben zufolge mit 175,7 Millionen verkaufter Kinokarten das hohe Niveau der beiden vergangenen Jahre halten und seine Position als zweitgrößter Kinomarkt Europas nach Besucherzahlen behaupten. In der Türkei, dem sechstgrößten Kinomarkt in Europa, kam der Wachstumstrend der vergangenen Jahre zumindest vorübergehend zum Stillstand: Die Besucherzahlen gingen um 1,5 Prozent zurück auf 60,5 Millionen zurück. Einen umfassenden Überblick über die Trends auf dem europäischen Kinomarkt 2015 veröffentlicht die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle Anfang Mai.
