Faschings-Panzer gegen Flüchtlinge: Staatsanwaltschaft ermittelt

Faschings-Panzer gegen Flüchtlinge: Staatsanwaltschaft ermittelt
Ein Papp-Panzer mit flüchtlingsfeindlichen Schriftzügen beim Faschingsumzug im oberbayerischen Steinkirchen hat möglicherweise ein juristisches Nachspiel.

Steinkirchen, Ingolstadt (epd)Wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Ingolstadt. Es sei ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Beteiligte und Verantwortliche für die Gestaltung des Motivwagens eingeleitet worden, bestätigte ein Behördensprecher am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Ermittlungen aufgenommen

Bei dem närrischen Umzug am Sonntag war ein als Panzer dekorierter Wagen mit Aufschriften wie "Ilmtaler Asylabwehr" und "Asylpaket III" durch die Straßen gerollt. Bei der Polizei gingen mehrere Beschwerden und auch Anzeigen ein, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Ermittlungen würden nun einige Tage andauern.

Der Oberilmtaler Carnevals-Verein (OCV Steinkirchen) wollte im Laufe des Montags eine offizielle Erklärung dazu abgeben. Dessen Vorsitzender Tobias Winkelmeier hatte laut Medienberichten erklärt, dass die örtliche Polizei den Panzerwagen abgenommen habe. Das Gefährt sei bereits beim "Gaudiwurm" im vergangenen Jahr unterwegs gewesen. Am Umzug hätten sich auch Asylbewerber beteiligt, der OVC sei nicht fremdenfeindlich. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums wollte sich zur Abnahme vor Ort nicht äußern und verwies darauf, die Polizei sei nicht für inhaltliche Aussagen verantwortlich.