Polizei räumt besetztes Haus in Frankfurt

Polizei räumt besetztes Haus in Frankfurt
Die Polizei hat in der Nacht zum Freitag in Frankfurt am Main ein besetztes Haus geräumt, in dem eine Gruppe von Flüchtlingsunterstützern obdachlose Migranten unterbringen wollte.

Frankfurt a.M. (epd)Alle Vermittlungsversuche und Aufforderungen zum Verlassen des Gebäudes hätten bei den Aktivisten von "Project Shelter" keine Beachtung gefunden, teilte die Polizei mit. Das Gebäude im Nordend gehört einer stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft, die noch am Donnerstagabend Strafanzeige gegen die Besetzer gestellt hatte.

Pfefferspray und Schlagstöcke

Gegen 23 Uhr sei die Räumung des Hauses begonnen worden, berichtete die Polizei. Dabei seien auch Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt worden. Zahlreiche Personen hätten die Zugänge zu dem Haus blockiert. Im Haus selbst seien 17 Personen angetroffen worden, gegen die Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs gestellt worden seien.

Ein weiterer Mann, der einem Beamten gewaltsam den Stock entreißen wollte, müsse mit einer Anzeige wegen versuchten Raubes und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte rechnen. Ein Polizist sei leicht verletzt worden.

Bei dem Polizeieinsatz seien 25 Aktivisten mit Pfefferspray verletzt worden, sagte der Sprecher von "Project Shelter", Matti Klieme, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Weitere fünf seien durch den Einsatz von Schlagstöcken verletzt worden.

Platz für Bedürftige

Das Gebäude hat nach den Angaben von Klieme monatelang leergestanden und sollte abgerissen werden. "Wir wollten in dem Haus ein selbstverwaltetes Zentrum für obdachlose Migranten schaffen. Dort hätten mehrere Dutzend Bedürftige Platz gefunden." Das vor einem Jahr gegründete Unterstützerprojekt habe die Flüchtlinge bisher in Privatwohnungen vermittelt, dies werde aber künftig aufgrund der Wohnungsknappheit in Frankfurt kaum noch möglich sein.