Weltbevölkerungsbericht: 100 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe
angewiesen

epd-bild/Sebastian Backhaus
Flüchtlinge im Camp "Alyawa" im Irak.
Weltbevölkerungsbericht: 100 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen
So viele Flüchtlinge wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr: Rund 60 Millionen Menschen waren 2014 laut dem Weltbevölkerungsbericht auf der Flucht. Zudem brauchten so viele Menschen wie noch nie seit 1945 humanitäre Hilfe.

Berlin (epd)Etwa 100 Millionen Menschen weltweit waren im Jahr 2014 auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das ist die höchste Zahl seit dem Zweiten Weltkrieg, wie aus dem diesjährigen Weltbevölkerungsbericht der Vereinten Nationen hervorgeht, der am Donnerstag gemeinsam vom UN-Bevölkerungsfonds UNFPA und der Stiftung Weltbevölkerung in Berlin vorgestellt wurde. Demnach sind ein Viertel der Hilfebedürftigen Frauen und Mädchen im Alter von 15 bis 49 Jahren. Sie seien einem hohen Risiko sexueller Gewalt, ungewollter Schwangerschaften und des Menschenhandels ausgesetzt.

Auch die Zahl der Flüchtlinge stieg 2014 auf den höchsten Stand seit 1945. Weltweit waren es dem Bericht zufolge 59,5 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte aller neuen Schutzsuchenden stammte aus Syrien, Afghanistan, Somalia und dem Sudan. Die Flüchtlinge lebten im Durchschnitt 20 Jahre fern ihrer Heimat. Zudem seien jährlich etwa 200 Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen. Im vergangenen Jahr hätten aus diesem Grund rund 19 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen müssen.