Hamburg Airport: Helmut Schmidt-Flughafen ist «eine charmante Idee»
- Von Klaus Merhof

epd-bild / Angelika Osthues
Altkanzler Helmut Schmidt ist am Dienstag verstorben. Jetzt diskutiert Hamburg über die Umbennenung des Flughafens in Helmut Schmidt-Flughafen.
Hamburg Airport: Helmut Schmidt-Flughafen ist «eine charmante Idee» - Von Klaus Merhof
Viele Flughäfen erinnern mit ihrem Namen an herausragende Politiker. Beispiele sind der Kennedy-Airport in New York oder Paris-Charles-de-Gaulle. Jetzt gibt es Ideen zur Umbenennung von Hamburg-Fuhlsbüttel zu Ehren von Helmut Schmidt.

Hamburg (epd)Nach dem Tod von Helmut Schmidt favorisieren viele Hamburger die Idee, den Flughafen nach dem Altkanzler zu benennen. Mit einem "Helmut Schmidt-Airport" hätte der Norden auch eine beziehungsreiche Entsprechung zum Münchner Flughafen "Franz Josef Strauß". Eine "charmante Idee", sagte Airport-Sprecherin Stefanie Harder am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Hamburg. Doch der Flughafen könne diese Frage nicht allein entscheiden - er sei zu 51 Prozent im Besitz der Stadt. Die Flaggen rund um den Airport stehen seit Dienstag auf Halbmast.

Ehrenvorsitz des Aufsichtsrates

Die Beziehungen zwischen dem am Dienstag verstorbenen Helmut Schmidt und dem Flughafen in Hamburg-Fuhlsbüttel seien vielfältig gewesen, sagte Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Airport-Geschäftsführung. "Als Langenhorner ist Schmidt immer unser Nachbar gewesen." Lange Jahre war Schmidt zudem Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates. Schon 1952 habe er als Leiter des Amtes für Verkehr in der Hamburger Wirtschaftsbehörde die entscheidenden Weichen für die Ansiedlung der Lufthansa Technik am Hamburg Airport gestellt.

Helmut Schmidt habe in den vergangenen 65 Jahren "wie kein zweiter Hamburger den Flughafen seiner Heimatstadt geprägt", sagte Eggenschwiler weiter. Seinem Verhandlungsgeschick sei es zu verdanken, dass die Verbindung von Hamburg Airport und Lufthansa eine Erfolgsgeschichte wurde. In der Zeit seiner Kanzlerschaft sei der Hamburger Flughafen fast so etwas wie ein "Zwillings-Regierungsflughafen" von Köln/Bonn gewesen. Die schnelle Fahrt zum "Kanzler-Reihenhaus" in Langenhorn war fester Bestandteil des Staatsbesuches für viele Gäste aus fernen Ländern.

Thema bei Facebook und Twitter

Auf dem Betriebsgelände von Airbus in Hamburg-Finkenwerder gibt es bereits seit vier Jahren eine Helmut-Schmidt-Straße. Es ist die Hauptverkehrsachse auf dem Airbus A380-Werksgelände. Schmidt war von 1990 bis 1996 Mitglied im ersten Aufsichtsrat des Flugzeugbauers. In Hamburg gibt es überdies die Universität der Bundeswehr, die seit 2003 Helmut Schmidts Namen trägt. 2012 wurde auf der Hamburger Elbinsel Wilhelmsburg ein Gymnasium nach ihm benannt.

Seit Mittwochmorgen ist die Flughafen-Umbenennung Thema in den sozialen Netzwerken von Facebook und Twitter. Am Nachmittag forderten auch die Jusos über Facebook einen "Helmut Schmidt Airport Hamburg". Damit würde sich Hamburg "einreihen in die Familie international bedeutender Flughafenstandorte, wie beispielsweise dem John-F.-Kennedy-Airport in New York oder Paris-Charles-de-Gaulle", erklärte Martin Heßelbarth, Vize-Juso-Landeschef in Hamburg.