Lutheraner und Vatikan planen Reformationsgedenken 2016 in Lund

Lutheraner und Vatikan planen Reformationsgedenken 2016 in Lund
Am Reformationstag 2016 ist im schwedischen Lund eine internationale ökumenische Veranstaltung zu 500 Jahre Reformation geplant.

Initiatoren sind der Lutherische Weltbund und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen, wie Anne Burghardt, Ökumene-Referentin des Weltbundes, am Donnerstagabend in der lutherischen Generalsynode in Bremen mitteilte. Danach soll am 31. Oktober nächsten Jahres ein gemeinsamer Gottesdienst in Lund stattfinden, an den sich ein Symposium anschließt.

Der Lutherische Weltbund und die römisch-katholische Kirche hatten 2013 eine erste gemeinsame Schrift zur Geschichte der Reformation präsentiert. In dem Dokument "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" werden sowohl die positiven Aspekte der Reformation gewürdigt als auch die tragischen Folgen der Kirchenspaltung benannt. Zudem wird betont, dass das Reformationsgedenken für Lutheraner wie Katholiken ein wichtiger Anlass sei, neu über den Glauben nachzudenken. Im Sommer gab es Spekulationen, dass Papst Franziskus anlässlich der gemeinsamen Veranstaltung von Lutheranern und Katholiken im Herbst 2016 nach Lund reisen könnte.



In Lund wurde 1947 der Dachverband von weltweit 145 lutherischen Kirchen gegründet. Die evangelischen Christen feiern 2017 den 500. Jahrestag des Wittenberger Thesenanschlags durch Martin Luther (1483-1546). Die Veröffentlichung der Ablassthesen am 31. Oktober 1517 gilt als Beginn der Reformation. Auch in Deutschland planen die evangelische Kirche und die katholischen Bischöfe eine Reihe von Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Jubiläum. In einem im Juni veröffentlichten Briefwechsel verabredeten beide Kirchen unter anderem für den 11. März 2017 in Berlin einen Versöhnungsgottesdienst, in dem man sich gegenseitig um Vergebung für gegenseitige Verletzungen und Gräuel bitten will.