Käßmann: Europa braucht bei Flüchtlingen Geist der Reformation

Käßmann: Europa braucht bei Flüchtlingen Geist der Reformation
Zum Reformationstag hat die evangelische Theologin Margot Käßmann mehr Veränderungswillen in Europa angemahnt.

Angesichts der ankommenden Flüchtlinge sei Erneuerung im Geiste der Reformation nötig, sagte sie am Samstag im RBB-Hörfunk. Wenn es in Europa wieder Angst vor Fremden gebe und die "Pegida"-Bewegung für sich in Anspruch nehme, das christliche Abendland zu verteidigen, sei zudem "reformatorischer Widerstandsgeist gefragt".

Die Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017 ergänzte, sicher machten Veränderungen auch manchmal Angst. Die Reformation ermutige aber dazu, keine Angst zu haben. Nur wer sich bewege, sei lebendig. Zudem sei es Christenpflicht, Fremde zu schützen.

Am Reformationstag feiern Protestanten in aller Welt ihre Ursprünge. Vor fast 500 Jahren, am 31. Oktober 1517, verbreitete Martin Luther seine 95 Thesen gegen kirchliche Missstände. Das Datum gilt als Beginn der Reformation. Käßmann sollte gemeinsam mit anderen Kirchenvertretern am Samstag im französischen Straßburg das neue Themenjahr "Reformation und die Eine Welt" eröffnen. In der Lutherdekade, die 2008 in Wittenberg startete, steht jedes Jahr ein anderes Thema im Mittelpunkt.