«Pegida» mobilisiert erneut mehr als 10.000 Anhänger in Dresden

epd-bild / Matthias Schumann
Teilnehmer der «Pegida»-Kundgebung vergangene Woche in Dresden.
«Pegida» mobilisiert erneut mehr als 10.000 Anhänger in Dresden
Wieder kamen mehrere Tausend Demonstranten: Die fremdenfeindliche «Pegida»-Bewegung in Dresden stabilisiert sich auf hohem Niveau.

Dresden (epd)Laut der Studenteninitiative "Durchgezählt" versammelten sich am Montagabend auf dem Theaterplatz in Sachsens Landeshauptstadt rund 10.000 bis 12.000 Asylgegner. Zwischen 1.100 und 1.300 Menschen nahmen der Initiative zufolge an einem Gegenprotest teil.

"Pegida"-Chef Lutz Bachmann kritisierte erneut die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung und warf Politikern vor, "Beschlüsse am Volk vorbei zu fassen". Auch Rufe wie "Merkel weg", "Widerstand" und "Wir sind das Volk" wurden wieder laut.

Merkel warnt vor Hass

Vor einer Woche hatten zum ersten Jahrestag der fremdenfeindlichen "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" etwa 15.000 bis 20.000 Anhänger in Dresden demonstriert. Erstmals gingen laut "Durchgezählt" in Sachsens Landeshauptstadt dabei aber auch mehr Gegendemonstranten auf die Straße, etwa 17.500 bis 22.000 Asylbefürworter sollen es demnach gewesen sein.

Unterdessen warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Blick auf die Anti-Asyl-Demonstrationen von "Pegida" und AfD vor Hass und Vorurteilen. "Hass wird uns nicht voranbringen", sagte Merkel am Montag bei einer Bürgerdialog-Veranstaltung in Nürnberg. Die Regierungschefin warnte auch vor einer Spaltung der Gesellschaft: "Wir müssen alles daran setzen, die Mitte, die Deutschland so stark macht und die auch tolerant ist, möglichst breit zu erhalten."

Merkel kritisierte zudem eine "Überdramatisierung" in der Flüchtlingsdebatte. Im Moment würde man manchmal den Eindruck gewinnen, es kämen so viele Flüchtlinge wie Einwohner in Deutschland leben. Das sei noch lange nicht der Fall. "Es sind sehr, sehr viele, aber wir sind 80 Millionen", sagte Merkel. Die Bundesregierung rechnet bislang mit rund 800.000 neuen Flüchtlingen in diesem Jahr.