NRW und Sozialverband fordern Geld für staatlich geförderte Jobs

epd-bild / Der Paritätische Gesamtverband
Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, mahnt, dass in der Flüchtlingskrise sozial- und arbeitsmarktpolitische Aufgaben nicht liegenbleiben dürften.
NRW und Sozialverband fordern Geld für staatlich geförderte Jobs
Der Paritätische Wohlfahrtsverband kritisiert die Aussage von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), alle staatlichen Ausgabenwünsche hätten sich der Versorgung von Flüchtlingen unterzuordnen.

Berlin (epd)"Das ist ein ganz schlechter Weg", sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider am Donnerstag in Berlin. Selbstverständlich müssten die Flüchtlinge versorgt und menschenwürdig behandelt werden. Doch dürften sozial- und arbeitsmarktpolitische Aufgaben nicht liegenbleiben. Dabei gehe es "um den Zusammenhalt in dieser Gesellschaft", so Schneider.

300.000 Langzeitarbeitslose

Der Wohlfahrtsverband und Nordrhein-Westfalen machen sich dafür stark, mehr Geld in staatlich geförderte Jobs für Langzeitarbeitslose zu stecken. Der Düsseldorfer Sozialminister Guntram Schneider (SPD) sagte, in dem bevölkerungsreichsten Bundesland sei der "Problemdruck besonders hoch". Nordrhein-Westfalen habe 300.000 Langzeitarbeitslose, bundesweit sind es gegenwärtig gut eine Million.

Der SPD-Minister forderte Schäuble auf, deutlich mehr Geld zur Verfügung zu stellen: "Wir brauchen bundesweit zwei bis drei Milliarden", sagte er. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) bringe zwar eigene Programme auf den Weg. Sie könne mit ihrem Etat aber nur 40.000 Langzeitarbeitslose fördern. Über öffentlich bezuschusste Jobs könnten auch Zuwanderer in den Arbeitsmarkt integriert werden, sagte Schneider. Einen Extra-Arbeitsmarkt für Flüchtlinge dürfe es aber nicht geben, das bedeutete "gesellschaftliche Spaltung".