Hirschhausen nennt Weihrauch die "Nebelmaschine der Frühmoderne"

Hirschhausen nennt Weihrauch die "Nebelmaschine der Frühmoderne"
Eckart von Hirschhausen vermisst in der evangelischen Kirche Rituale und Inszenierungen.

"Da haben wir Protestanten das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und auf vieles verzichtet, was von direkter Wortverkündigung ablenkt", sagte Hirschhausen dem Magazin "chrismon spezial". Zu den katholischen Bräuchen stellte der 48 Jahre alte Kabarettist fest: "Weihrauch ist die Nebelmaschine der Frühmoderne."

In dem Doppelinterview mit Julia Klöckner stimmte ihm die CDU-Politikerin zu: "Feiern können wir Katholiken gut, das stimmt." Klöckner schwärmte vom Barocken, "das einen in himmlische Höhen mitnimmt" und nannte auch "die Malereien in der Kirche, wenn man im Gottesdienst mal abschweift". "Atmosphärisch haben wir schon einiges zu bieten", sagte die 42-Jährige.

Klöckner äußerte Bewunderung für das Wirken von Reformator Martin Luther (1483-1546), das auch die katholische Kirche verändert habe: "Ohne Luther wäre die katholische Kirche nicht da, wo sie ist. Ich wollte kein Kirchenmitglied im 15. Jahrhundert sein."

Hirschhausen nannte "Luthers Einwände gegen die dekadente Kirche des Mittelalters" berechtigt. "Deswegen müssen wir 2017 gemeinsam feiern!", sagte der Kabarettist mit Blick auf das 500. Reformationsjubiläum in zwei Jahren.

Zum vierten Mal erscheint anlässlich des Reformationstages am 31. Oktober zum Monatsende ein "chrismon spezial". Das 28-seitige Magazin liegt bundesweit in einer Auflage von 6,8 Millionen rund 50 Tages- und Wochenzeitungen bei.