UN rufen EU-Gipfel zu schnellem Handeln in Flüchtlingskrise auf

epd-bild/Joerg Nielsen
Flüchtlinge auf einer Landstraße im Norden Serbiens.
UN rufen EU-Gipfel zu schnellem Handeln in Flüchtlingskrise auf
Die Vereinten Nationen haben die EU dringend zur Einigung in der Flüchtlingskrise aufgerufen. Die Situation werde zunehmend chaotisch.

Genf (epd)Er sei tief besorgt darüber, dass die Situation für Flüchtlinge und Migranten in Europa immer schlechter werde, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in einer am Dienstag in Genf verbreiteten Erklärung. Als Beispiele nannte er die Schließung von immer mehr Grenzen ebenso wie die Kriminalisierung und Verhaftung von Flüchtlingen. Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, rief die EU-Staaten auf, die Verteilung von weiteren 120.000 Flüchtlingen innerhalb der EU schnell zu beschließen.

In einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben an die Staats- und Regierungschefs warnte Guterres, die Situation werde zunehmend chaotisch und unvorhersehbar. Die EU-Gipfeltreffen an diesem Dienstag und Mittwoch könnten die letzte Gelegenheit sein, eine gemeinsame europäische Antwort auf die Flüchtlingskrise zu finden. Guterres rief die EU auf, umgehend mit der bereits beschlossenen Umverteilung von 40.000 Flüchtlingen aus Griechenland und Italien zu beginnen. Außerdem müssten sofort Aufnahmezentren in Griechenland errichtet werden, um die Flüchtlinge zu registrieren und zu versorgen.

Änderungen nicht zumutbar

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR kommen derzeit täglich etwa 6.000 Geflohene an Europas Küsten an. Aufnahmezentren müssten entsprechend darauf ausgelegt sein, Zehntausende Menschen gleichzeitig zu registrieren. Eine Sprecherin des UNHCR betonte in Genf, Syriens Nachbarstaaten hätten vergleichbare Herausforderungen erfolgreich gemeistert. Dass dies in Europa nicht gelinge, zeige die Fragmentierung Europas in der Flüchtlingspolitik. Diese müsse dringend beigelegt werden. Die beinahe tägliche Änderungen bei der Aufnahme von Flüchtlingen seien Betroffenen und Helfern nicht zuzumuten.