Horst Gorski als neuer Vizepräsident im EKD-Kirchenamt eingeführt

Foto: Norbert Neetz/epd-bild
Horst Gorski als neuer Vizepräsident im EKD-Kirchenamt eingeführt
Der Theologe Horst Gorski (58) ist am Donnerstag als neuer Vizepräsident im Kirchenamt der EKD und Leiter des Amtes der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands offiziell eingeführt worden. In beiden Ämtern trat er am 1. September die Nachfolge von Friedrich Hauschildt (65) an, der in den Ruhestand wechselte.

Als Vizepräsident leitet Gorski im EKD-Kirchenamt in Hannover die Hauptabteilung Öffentliche Verantwortung. Dazu gehören neben Grundsatzfragen öffentlicher Verantwortung auch die Themen Migration und Integration, Lebens- und Umweltschutz sowie Sozial- und Gesellschaftspolitik. Als Leiter des Amtes der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche ist er maßgeblich an der strukturellen Verzahnung der EKD mit den konfessionellen Zusammenschlüssen der lutherischen und unierten Kirchen befasst.

"Leidenschaftlicher Theologe"

In dem Festgottesdienst in Hannover bezeichnete der Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm den neuen Vizepräsidenten in der EKD-Zentrale als leidenschaftlichen Theologen. Gorski sei es wichtig, immer wieder daran zu erinnern, "dass es für unser Handeln noch eine andere Dimension gibt, dass über der Erde der Himmel ausgespannt ist", sagte Landesbischof Bedford-Strohm.

Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche, Gerhard Ulrich, würdigte Gorski als einen lutherischen Theologen, "der die Weite und die Offenheit der Theologie liebt. Denn es gilt, das Verhältnis von Eigenständigkeit und Gemeinsamkeit neu zu bestimmen und dafür zu sorgen, dass die Stärken der unterschiedlichen Partner dem Ganzen der EKD zugutekommen."

Promotion über Mariologie Martin Luthers

Nach dem Studium in Hamburg und Wien sowie einem Vikariat in Eidelstedt war Gorski schon einmal im EKD-Kirchenamt tätig. Von 1983 bis 1985 war er Assistenzreferent des theologischen Vizepräsidenten Hartmut Löwe. Er promovierte 1985 über die Mariologie Martin Luthers. Anschließend war er Pastor in Hamburg-Wilhelmsburg und in Hamburg-Iserbrook.

In den vergangenen 16 Jahren war er Propst in Hamburg und Schleswig-Holstein, zunächst im Kirchenkreis Altona und seit 2009 im fusionierten Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein. Seit 2004 war er zudem Vorsitzender des Theologischen Beirats der Nordelbischen Kirche und später der Theologischen Kammer der Nordkirche.