Weltkongress der Religionswissenschaftler in Erfurt eröffnet

Bücher über die großen Weltreligionen stehen in einem Regal.
Foto: Getty Images/iStockphoto/MarkSkalny
Weltkongress der Religionswissenschaftler in Erfurt eröffnet
Mit den weltweiten Veränderungen im Umgang mit Religion will sich der Weltkongress der Religionswissenschaftler befassen, der am Sonntag in Erfurt begonnen hat.

Etwa 1.400 Forscher kommen in der Landeshauptstadt Thüringens bis zum 29. August zusammen. Es ist bereits das 21. Treffen dieser Art. Auf der Tagesordnung stehen auch die neuen Entwicklungen innerhalb der Glaubensgemeinschaften.

Zum Auftakt sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) laut Redemanuskript, dass Religionsforscher und Theologen eine herausragende Funktion auch in der gesellschaftlichen Entwicklung einnähmen. Die Aufgabe der Welterklärung durch die Religionswissenschaften sei heute wichtiger denn je. Er wünsche sich, dass von dem Kongress wichtige Signale für ein besseres Verständnis von Religion ausgehe. Religionswissenschaft könne vor allem einen Beitrag leisten, gesellschaftliche Toleranz und gegenseitige Akzeptanz zu fördern.

Religiöse Konflikte müssten nicht zwangsläufig destruktiv sein. Wanderungs- und Flüchtlingsströme ließen sich auch als eine Chance für religiöse Vielfalt und als eine Bereicherung für eine Gesellschaft verstehen, sagte Ramelow in seinem Grußwort.

Veranstaltet wird die Tagung von der International Association for the History of Religion (IAHR). Auf dem Programm stehen insgesamt rund 1.300 Vorträge. Der Weltkongress findet alle fünf Jahre statt und wird jedes Mal auf einem anderen Kontinent ausgerichtet. Gastgeber ist in diesem Jahr die Universität Erfurt, die nach eigenen Angaben über das größte Institut für Religionswissenschaft in Deutschland verfügt. Die IAHR wurde 1950 als Dachverband für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Religion gegründet.