"Von Dom zu Dom":Bundesgartenschau an der Havel eröffnet

"Von Dom zu Dom":Bundesgartenschau an der Havel eröffnet
Die diesjährige Bundesgartenschau ist am Samstag in Brandenburg an der Havel mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Festakt mit Bundespräsident Joachim Gauck eröffnet worden. Erstmals in ihrer 65-jährigen Geschichte findet die Garten- und Landschaftsausstellung nicht an einem Ort, sondern in einer ganzen Region statt.

Verbindendes Element über 80 Kilometer hinweg ist dabei der Fluss Havel. An der Bundesgartenschau (Buga) im Havelland beteiligen sich insgesamt fünf Städte in Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Gauck sprach beim Festakt von einem außergewöhnlichen Konzept: "Die ganze Havelregion wird zur Bühne." Dabei gebe es weit mehr zu entdecken als "einen gigantischen Blütenrausch". Die reiche Kulturgeschichte der Region sei Teil der Erlebniswelt, die die Bundesgartenschau biete. Zudem sei die Buga auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, da sie den Tourismus in der Region ankurbeln soll. "Die breite und langfristige Wirkung ist der wichtigste Teil des Konzepts", sagte Gauck.

Die Buga zeigt bis zum 11. Oktober mehr als 50 Hektar Parkanlagen, 50 Themengärten und 32 wechselnde Blumenhallenschauen in zwei Kirchen. Insgesamt sollen rund eine Million blühende Pflanzen präsentiert werden. Bis zum Abschluss der Bundesgartenschau werden rund 1,5 Millionen Gäste erwartet. Zu den Ausstellungsorten gehören unter anderem die Domstadt Brandenburg, der traditionsreiche Industriestandort Premnitz, Rathenow mit seinem Optipark und Havelberg mit seiner mehr als tausendjährigen Geschichte. Das Buga-Motto lautet "Von Dom zu Dom - Das blaue Band der Havel".



Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, sagte in seiner Predigt zur Eröffnung, die Buga biete die große Chance, für die Wunder der Schöpfung sensibilisiert zu werden. Von der Ausstellung könnten nachhaltige Impulse für ein Miteinander von Menschen und Natur ausgehen: "Solche Impulse brauchen wir angesichts des modernen Lebenswandels, der oftmals auf Kosten der Umwelt und der Ressourcen geht." Dabei verwies Dröge auf den Klimawandel und die "Frage, wie wir unseren Lebensstandard mit einer nachhaltigen Wirtschaft verbinden können".

Die Kirchen beteiligen sich an der Buga unter anderem mit dem Projekt "Kirchenwege im Havelland". Es verbindet auf einer insgesamt fast 600 Kilometer langen Strecke 85 Kirchen miteinander. Zudem gibt es ein Versammlungskirchenschiff und in den kommenden Monaten insgesamt 885 Mittagsandachten an den fünf Buga-Standorten.

Am 17. Mai wird ein ZDF-Fernsehgottesdienst live aus dem Havelberger Dom übertragen. In Brandenburg an der Havel wird von Mai an auch das Jubiläum der Gründung des heute evangelischen Doms vor 850 Jahren gefeiert.

Größter Veranstaltungsort der Buga ist das märkische Rathenow mit rund 24 Hektar Ausstellungsflächen. In Brandenburg gab es bereits zweimal eine Buga, 1995 in Cottbus und 2001 in der Landeshauptstadt Potsdam. Die erste Buga fand 1951 in Hannover statt.