Buchenwald-Überlebende ehren Opfer mit Schweigeminute

Buchenwald-Überlebende ehren Opfer mit Schweigeminute
70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar haben am Samstag Überlebende und Angehörige die über 20.000 Lageropfer mit einer Schweigeminute geehrt. Bis zur Befreiung am 11. April 1945 durch die US-Armee hielten die Nationalsozialisten seit 1937 in dem KZ rund 250.000 Menschen aus nahezu ganz Europa gefangen. Mit einem europäischen Festakt wird ihrer am Sonntag in Weimar gedacht.

Vor der Schweigeminute auf dem Appellplatz wurde auf dem Lagergelände ein Gedenkstein für spanische KZ-Häftlinge enthüllt, die einst gegen die Franco-Diktatur und für die Republik gekämpft hatten. Am späten Nachmittag sollte im Deutschen Nationaltheater unter dem Motto "Alles wieder gut?" eine Nacht mit Zeitzeugengesprächen, Theater und Musik beginnen. Als Teilnehmer von Diskussionsrunden waren unter anderem der Schriftsteller und ehemalige Buchenwald-Häftling Ivan Ivanji, der Politikwissenschaftler Hajo Funke und die Ombudsfrau für die Hinterbliebenen der NSU-Opfer, Barbara John, angekündigt.

Zu dem Gedenkakt am Sonntag im Deutschen Nationaltheater wird gemeinsam mit rund 80 Überlebenden des KZ Buchenwald der Präsident des Internationalen Buchenwald-Komitees, Bertrand Herz, erwartet. Hauptredner nach der Begrüßung durch Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) ist der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (SPD). Vor dem Gedenkakt ehrt die evangelische Kirche die Buchenwald-Opfer mit einem Gottesdienst.