Theologe Nötzel: Bibel "abstauben" und ins Leben bringen

Theologe Nötzel: Bibel "abstauben" und ins Leben bringen
Der Theologe Christoph Nötzel hat die Kirche aufgefordert, mit wandelnden Kommunikationsformen Schritt zu halten.

Die Bibel müsse "abgestaubt" und ins Leben gebracht werden, sagte der Vorsitzende des Gemeindekongresses Missionale am Samstag in Köln. "Es ist hochinteressant, aus alten Texten herauszuklopfen, wie Gottes Wort für uns heute laut wird", erklärte Nötzel, der das Amt für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der Evangelischen Kirche im Rheinland leitet.

Zum Missionale-Treffen in den Kölner Messehallen kamen am Samstag nach Angaben der Veranstalter rund 4.500 Christen aus Landeskirchen, Freikirchen und Werken. Der Gemeindekongress stand unter dem Motto "Abstauben - Die Bibel". In Bibelarbeiten, Seminaren und Workshops beschäftigten sich die Teilnehmer mit Themen wie "Bibel übersetzen - Brücken bauen für das Wort" und "Gott spricht zu uns - aber wie?". Am begleitenden Jugendfestival und Kinderprogramm nahmen 1.500 Jugendliche und 500 Kinder teil.

"Gott spricht nicht durch Goethe"

"Gott spricht nicht durch Goethe oder aktuelle Bestsellerautoren, wir müssen die Bibel in aktuelle Worte übersetzen", betonte der bisherige Vorsitzende der Missionale, Pfarrer Hans-Hermann Pompe, der den Vorsitz am Samstag an Nötzel übergab. Nötzel betonte den ökumenischen Charakter der Missionale. "Wir müssen enger zusammenarbeiten", forderte der Theologe. Er glaube, dass Gott "der einen Kirche gegeben hat, was der anderen fehlt".

Das jährliche offene Treffen evangelischer Christen zu missionarischer Gemeindearbeit findet seit 1979 statt. Zum Trägerkreis der Missionale gehören Mitglieder aus Landeskirchen und Freikirchen.