"Pegida" ist gespalten: Neuer Verein will sich zeitnah gründen

"Pegida" ist gespalten: Neuer Verein will sich zeitnah gründen
Die fünf aus dem "Pegida"-Organisationsteam zurückgetretenen Mitglieder gründen einen neuen Verein.

Ein neues Positionspapier werde der Öffentlichkeit zeitnah vorgestellt, kündigte René Jahn, ehemaliger "Pegida"-Vize, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Dresden an. Jahn bestätigte damit Medienberichte über eine Spaltung der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes".

Demnach haben neben ihm Sprecherin Kathrin Oertel, der Meißner Innenausstatter Thomas Tallacker, der frühere Sicherheits-Chef bei Dynamo Dresden, AfD-Mitglied Achim Exner, und der Unternehmer Bernd-Volker Linke das sogenannte Orga-Team verlassen. Der Reichenberger Ingo Friedmann ging schon nach der "Pegida"-Kundgebung am Sonntag von Bord.

###mehr-artikel###

Wie die neue Organisation heißen wird, wollte Jahn nicht sagen. Die in Dresden erscheinende "Sächsische Zeitung" hatte berichtet, es sei der Name "Bewegung für direkte Demokratie in Europa" im Gespräch.

"Viele Bürger haben uns angerufen und gebeten weiterzumachen", sagte Jahn. Künftig solle unter neuem Namen weiter montags in Dresden demonstriert werden. Die erste Kundgebung ist für den 9. Februar angemeldet. "Wir wollen die bürgerliche Mitte erreichen", so Jahn weiter. "Die Thematik kontrollierte Zuwanderung" werde Teil des neuen Programms sein. 

Als Gründe für den Rückzug der fünf "Pegida"-Vorstandsmitglieder nannte er eine "kontroverse Diskussion über die Personalie Lutz Bachmann" und die Nichtübernahme des Dresdner "Pegida"-Positionspapiers durch den Ableger "Legida" in Leipzig. Trotz seines Rücktritts habe der frühere "Pegida"-Chef Lutz Bachmann weiter im  "Orga-Team" mitarbeiten wollen. "Damit können wir nicht leben", sagte Jahn.

Die fünf Ex-Mitglieder distanzierten sich von den radikalen Äußerungen der "Legida"-Bewegung. "Wir gehen in Richtung direkte Demokratie", sagte Jahn. "Wir gehen auf die Straße, aber im Vordergrund steht der Dialog mit der Politik". Auch mit den Medien wolle der neue Verein zusammenarbeiten. Noch am Sonntag hatte Oertel Journalisten öffentlich als "Presselügner" beschimpft und von "Politikversagern" gesprochen.